Los Angeles, Kalifornien, wird von verheerenden Waldbränden heimgesucht, die sich rasant ausbreiten und bereits mehr als 30.000 Menschen in der Umgebung betreffen. Die Brände, angefacht durch die berüchtigten Santa-Ana-Winde, haben eine Fläche von über 42 Quadratkilometern erfasst und zwingen die Behörden zur Evakuierung von mehr als 100.000 Personen. Insgesamt wurden über 1000 Gebäude, darunter viele in den betroffenen Gemeinden, in Mitleidenschaft gezogen. Die Situation wird als katastrophal beschrieben: „Es ist schlimm, es ist wie ein Inferno“, so die Reaktionen vor Ort. Besonders stark betroffen sind die Gebiete Pasadena und Pacific Palisades, wo große Feuer wüten, die nicht unter Kontrolle gebracht werden können.

Die Feuerwehr hat alle verfügbaren Kräfte mobilisiert und kämpft mit mindestens 1400 Feuerwehrleuten gegen die Flammen. Doch die extremen Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erschweren die Löscharbeiten erheblich. „Anwohner beschreiben explosionsartige Ausbreitung des Feuers“, berichtet Feuerwehrchefin Kristin Crowley. Trotz intensiver Bemühungen gibt es immer noch Menschen mit Brandverletzungen, und bisher sind zwei Todesopfer zu beklagen. Die Brandursache bleibt noch unklar, während dichte Rauchentwicklung die Sicht behindert.

Reaktionen auf die Katastrophe

US-Präsident Joe Biden hat bereits 2000 Nationalgardisten zur Unterstützung in die Region geschickt und betont, dass die Regierung jegliche Hilfe erbringen wird. Dazu gehören unter anderem 15 Lösch-Hubschrauber. Im Gegensatz dazu kritisiert Donald Trump Gouverneur Gavin Newsom und macht ihn für die katastrophalen Brände verantwortlich. Newsom war zuvor wegen seiner Wasserpolitik in die Kritik geraten, die den Wassertransfer für Artenschutzmaßnahmen begrenzt hat. Die Fachwelt äußert sich besorgt: Experten sehen die Klimakrise, Dürre und unzureichendes Waldmanagement als grundlegende Ursachen für die defizitäre Brandsituation.

In der Umgebung ist die Situation dramatisch; so mussten Dutzende Bewohner eines Seniorenheims schnell evakuiert werden. Auch als die Einsatzkräfte versuchten, die flüchtenden Bewohner zu unterstützen, kam es zu Schwierigkeiten: Autos blockierten die einzige Fluchtstraße, den Sunset Boulevard, was dazu führte, dass Bulldozer eingesetzt werden mussten, um den Weg zu räumen.

Klimawandel und Waldschutz

Die aktuellen Waldbrände in Kalifornien sind ein Beispiel für die zunehmenden Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Längst ist bekannt, dass Störungen im Waldökosystem – sei es durch Dürren, Stürme oder Waldbrände – infolge klimatischer Veränderungen zunehmen können. Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Klimakrise, indem sie Kohlendioxid speichern und somit zur Erderwärmung beitragen. Klimaschutzprojekte, die auf den Erhalt oder die Aufforstung von Wäldern abzielen, können erheblich zur Minderung der Klimafolgen beitragen. Wie climatepartner.com berichtet, sollte dabei auch auf die Widerstandsfähigkeit von Mischwäldern geachtet werden, um sie besser vor künftigen Naturkatastrophen zu schützen.

Die anhaltenden Brände in Kalifornien werfen dringende Fragen zum Waldmanagement und den Strategien zur Brandbekämpfung auf. Letztendlich sind es nicht nur die Brände selbst, die verheerend sind, sondern auch ihre weitreichenden Auswirkungen auf die Umwelt und den Klimaschutz, die langfristig beachtet werden müssen. Der Notstand bleibt in Kalifornien bestehen, während die Behörden und die Feuerwehr weiterhin gegen die Flammen ankämpfen.