Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) besuchte das Grassauer Salz- und Moormuseum auf Einladung von Gisela Sengl, der Landesvorsitzenden der Grünen. Der Besuch fand im Klaushäusl statt, das trotz Winterpause für die Gäste geöffnet wurde. Neben Lemke waren auch Bürgermeister Stefan Kattari, Angelika Maier vom Kreisverband der Grünen und weitere kommunale Mandatsträger anwesend.

Sengl hatte Lemke beim Parteitag im November eingeladen, um über die drängenden Themen Natur- und Klimaschutz zu sprechen. Lemke verbrachte ihren Winterurlaub in der Region und betonte die Bedeutung des Themas für die Grünen im Chiemgau. Aktuelle Herausforderungen, insbesondere der Erhalt von Mooren, wurden während des Besuchs eingehend diskutiert.

Renaturierung der Moore und lokale Initiativen

Sengl sprach dabei spezifisch über den Erhalt der bayrischen Moore, besonders die Kendlmühlfilzen. Diese Region ist von einer Bürgerinitiative betroffen, die sich „Rettet die Kendlmühlfilzen“ nennt und eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Landrat Dr. Hartmut Buchner erhoben hat. Der Grund sind die Bedenken bezüglich der Zerstörung von Moorflächen durch Abbautätigkeiten.

Bürgermeister Kattari führte die Politikerinnen durch das Naturschutzgebiet Kendlmühlfilzen und hob die Rolle von Bürgerinitiativen in der Schaffung und dem Erhalt von Naturschutzgebieten hervor. Das Gutachten des Experten Alfred Ringler über die Kendlmühlfilzen bestätigt den negativen Einfluss des Abbaus im Norden auf den naturnahen Südteil und bezweifelt die Möglichkeit einer Renaturierung auf bereits abgefrästen Flächen.

Politische Maßnahmen und Aktionsprogramme

Lemke betonte die Bedeutung der Renaturierung von Mooren für den Klimaschutz und deren positive Auswirkungen auf die Umwelt. Sie wies darauf hin, dass Moore wichtige Wasserspeicher sind und hob die Relevanz eines Aktionsprogramms für natürlichen Klimaschutz hervor, das mit einem Budget von 3,5 Milliarden Euro zur Erhaltung von Wäldern und Mooren ausgestattet ist.

Trotz juristischer Verfahren geht der Abbau von Frästorf in der Region weiter. Auch die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Nährstoffbelastung des Chiemsees durch Torfschlamm aus Frästorf-Gräben eingeleitet. In diesem Kontext wird der Druck auf die Einhaltung von Umweltstandards kontinuierlich verstärkt, während Verfahren zur Unterschutzstellung des Südteils der Kendlmühlfilzen angestoßen werden.

Wichtige Gespräche über Naturschutz

Lemke und Kattari sprachen auch über die Notwendigkeit Lösungen für die Herausforderungen durch Tierarten wie Wolf und Biber zu finden. Ein entsprechender Umgang ist entscheidend, um das Gleichgewicht zwischen Naturschutz und landwirtschaftlichen Interessen zu wahren. Nach ihrem Besuch trug sich Lemke ins goldene Buch der Marktgemeinde Grassau ein und machte einen Rundgang durch das Museum. Weitere Informationen über Moorschutz finden sich auf der offiziellen Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Für weiterführende Informationen können interessierte Leser die folgenden Links besuchen: rosenheim24, Bund Naturschutz, BMUV.