Am Strand von Hörnum auf Sylt sorgt ein fundierter Pottwal für Aufregung. Der etwa 14 Meter lange und mehrere Tonnen schwere Kadaver des männlichen Wals wurde am Samstag gesichtet und von Muschelfischern gesichert. Der Zustand des Tieres lässt darauf schließen, dass es bereits seit einiger Zeit tot ist. Die genaue Todesursache ist bislang unbekannt. Bevor eine detaillierte Untersuchung am Montag stattfindet, besteht eine erhöhte Explosionsgefahr durch Verwesungsgase, die sich im Körper des Wals bilden können. Daher wurde der Strandbereich von Nationalparkrangern abgesperrt, um die Öffentlichkeit zu schützen.», berichtet mopo.de.
Anwohner und Touristen wurden gewarnt, sich der Strandstelle nicht zu nähern, auch nicht mit Booten. Störfälle durch Cadaver können erhebliche Risiken mit sich bringen, einschließlich der Gefahr von Infektionen. Die Schutzstation Wattenmeer rät dringend dazu, den Bereich zu meiden. Verwesungsgase könnten zu einem gefährlichen Druckaufbau im Kadaver führen, was ein plötzlicher und unerwarteter Vorfall zur Folge haben könnte. Dies belegen die aktuellen Informationen von nordsee-zeitung.de.
Pottwale in der Nordsee
Pottwale sind die größten Zahnwale der Welt und erreichen Längen von über 20 Metern und Gewichten von mehr als 50 Tonnen. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, bis zu eineinhalb Stunden unter Wasser zu bleiben und Tiefen von bis zu 3000 Metern zu erreichen. Trotz ihrer beeindruckenden Fähigkeiten verirren sich meist nur die männlichen Pottwale in die Nordsee, während Weibchen kühle Gewässer meiden. Dies ist auch Teil der Erklärung dafür, warum sie oft in der flachen Nordsee stranden, da ihre Echoortung weniger effektiv in diesen Gewässern ist.
In der Vergangenheit gab es ähnlich besorgniserregende Vorfälle: 2016 strandeten 30 Pottwale an den Küsten Frankreichs, Großbritanniens, der Niederlande und Deutschlands, darunter auch 12 Exemplare im deutschen Wattenmeer. Forscher untersuchten die Strandungen eingehend und fanden heraus, dass verschiedene Umweltfaktoren wie Meeresverschmutzung, Lärm und Magnetfeldschwankungen eine Rolle spielen könnten. Darüber hinaus ergaben genetische Analysen, dass die Wale aus zwei verschiedenen Gruppen stammten — eine Gruppe aus der Region um die Kanaren und die andere aus dem Nordatlantik, berichtet wissenschaft.de.
Mit der bevorstehenden Untersuchung des Kadavers hoffen Experten, weitere Erkenntnisse über die Umstände und möglicherweise die Todesursache dieses Pottwals zu gewinnen. Der Vorfall wirft nicht nur Fragen zu den Ursachen der Strandungen auf, sondern unterstreicht auch die Bedürfnisse des Schutzes der marinen Tierwelt und der Umwelt in der Nordsee.