Am 9. Februar 2025 hat ein Joint Venture von Daimler Truck, EnBW und der Stadt Wörth am Rhein mit der Suche nach einem Standort für ein Geothermie-Heizwerk begonnen. Das geplante Heizwerk soll bis 2029 in Betrieb gehen und könnte bis zu 90 Prozent des Wärmebedarfs des Daimler-Truck-Werks in Wörth decken. Diese Maßnahme wird als ein bedeutender Beitrag zur klimaneutralen Transformation der rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt angesehen.

Das Heizwerk ist am Oberrheingraben angesiedelt, einem Gebiet, das als besonders geeignet für Geothermie gilt. Hierbei wird heißes Wasser aus der Tiefe genutzt, um Wärme abzuziehen und das Wasser anschließend wieder zurück in die Erde zu leiten. Die Entstehung des Werkes ist mit Kosten von etwa 60 Millionen Euro verbunden, wobei 40 Prozent davon gefördert werden sollen, unter anderem durch das Bundeswirtschaftsministerium. Die ersten Bohrungen sollen 2026 stattfinden, gefolgt von einer zweiten Bohrung im Jahr 2027 und dem Baubeginn des Heizwerks im Jahr 2028.

3D-seismische Messungen im Oberrheingraben

Um die genauen Standorte für das Heizwerk zu bestimmen, werden ab Montag 3D-seismische Messungen in Wörth sowie in den benachbarten Städten Hagenbach, Jockgrim und Kandel durchgeführt. Hierbei kommen Vibrotrucks zum Einsatz, die Schwingungen in den Untergrund senden. Diese Schwingungen werden von Geophonen aufgefangen und dienen der Erstellung eines 3D-Modells des Untergrunds. Die Messungen sind als Wanderbaustelle angelegt und werden nur kurze Zeit an den einzelnen Standorten verweilen. Die gesamte Messung wird etwa drei Wochen in Anspruch nehmen.

Die Projektverantwortlichen haben auf kritische Fragen der Bevölkerung reagiert und richten eine Hotline sowie eine E-Mail-Adresse ein, um zusätzliche Informationen bereitzustellen. Auch wird ein kleines Fahrzeug im Innenstadtbereich eingesetzt, welches vergleichbare Lautstärke wie ein Müllwagen erzeugt. Die Initiative soll zudem Möglichkeiten bieten, mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen.

Zusätzliche Städte und Umweltaspekte

Im Rahmen des Projekts wird eine Fläche von rund zwei Hektar, etwa zwei Fußballfelder, benötigt. Diese Maßnahmen stehen nicht nur im Licht der Energieversorgung, sondern wurden auch als Teil eines umfassenden Umweltbewusstseinsprojektes diskutiert. So wird beispielsweise auch der Karlsruher Zoo die Begeisterung für Eisbären-Jungtiere nutzen, um auf Klima- und Artenschutz aufmerksam zu machen.

Inmitten dieser Entwicklungen sorgte ein Vandalismusakt für Aufsehen in Karlsruhe, wo Dutzende Wahlplakate in einer Nacht abgerissen wurden. Die Polizei ermittelte und erfasste vier Tatverdächtige.

Mit den aktuellen Projekten im Bereich Geothermie wird eine wichtige Grundlage für die zukünftige Energieversorgung gelegt, während gleichzeitig auf die Bedeutung des Schutzes von Umwelt und Artenvielfalt hingewiesen wird. Weitere detaillierte Informationen stehen unter Geothermie.de zur Verfügung.