Im Miesbacher Westen und in der Innenstadt wird bald ein neues Biomasse-Heizwerk entstehen. Der Bauausschuss hat den Plänen dafür einstimmig zugestimmt. Die MW Biomasse AG plant, das Heizwerk am Rand des Stadtwalds zu errichten, um die Region mit regenerativer Energie zu versorgen. Mit dem Bau werden zahlreiche Vorteile verbunden, die sowohl den Bürgern als auch der Umwelt zugutekommen werden. Der Einsatz von regionalem Holz und die Entlastung der Anwohner von Wartungskosten für eigene Heizungen stehen dabei im Vordergrund.
Architekt Christian Mahr stellte die Pläne für das Heizwerk vor, das in einem Betonbau mit einem Rauminhalt von 5.000 Kubikmetern umgesetzt wird. Der Großteil des Gebäudes wird dabei im Boden verschwinden, wodurch die Optik erhalten bleibt. Um die Gestaltung zu verbessern, wird eine Holzverkleidung angebracht, die nicht nur ansprechend aussieht, sondern auch nötige Lebensräume für Fledermäuse durch entsprechende Öffnungen bietet.
Nutzung moderner Technologie
Ein besonderes Merkmal des neuen Heizwerks ist seine Technologie, die eine Wärmepumpe umfasst, die Energie aus Abgasen gewinnt. Dies sorgt dafür, dass kein sichtbarer Dampf produziert wird. Um den Anforderungen der Regelungen gerecht zu werden, muss der Kamin mindestens 38 Meter hoch sein, was acht Meter über die umstehenden Bäume hinausgeht. Diese Höhe kann jedoch je nach tatsächlicher Baumhöhe angepasst werden. Das Gebäude wird zudem mit einem abgestuften Pultdach ausgestattet, und die Lüftungsöffnungen sind so positioniert, dass sie von der Stadt abgewandt sind.
Die Heizkapazität wird durch eine Hackschnitzelheizung sichergestellt, die ergänzend durch zwei Gaskessel für Spitzenlastzeiten und Wartung genutzt wird. Auf der Ostseite des Gebäudes werden drei Fenster installiert, die Einblick in die Anlage ermöglichen. Die bestehenden Fußwege bleiben ebenfalls erhalten, sodass der Zugang zur Umgebung für die Anwohner unverändert bleibt.
Ökologische Herausforderungen
Ein einziger Kritikpunkt zu den Plänen bleibt jedoch: Ein Ökoausgleich muss erfolgen. Laut Angaben von Merkur hat die MW Biomasse AG Schwierigkeiten, geeignete Flächen für diesen Ausgleich zu finden, was die Stadt so nicht über das Ökoausgleichskonto abwickeln kann. Dieser Aspekt ist von Bedeutung, um den ökologischen Fußabdruck des Projekts weiter zu minimieren.
Insgesamt trägt das Heizwerk dazu bei, die nationale Strategie zur Klimaneutralität zu unterstützen. Laut BMK leistet die Bioenergie einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der Österreichischen Klima- und Energiestrategie #mission2030. Hierbei spielt die Förderung der Qualität und Effizienz von Biomasseheizwerken und Nahwärmenetzen eine zentrale Rolle.
Durch ein verbindliches Qualitätsmanagementsystem an Heizwerksprojekten seit 2006 konnten die Effizienz und die Wärmedichte in neuen Holzheizwerken signifikant verbessert werden. Insgesamt zeigt dieses Projekt, wie innovative Ansätze in der Energieversorgung nicht nur ökonomisch sinnvoll sind, sondern auch soziale und ökologische Vorteile bieten.