Am Donnerstag, dem 23. Januar 2025, wurde die Tückelhäuser Straße in Ochsenfurt von einem bis zu 40 cm hohen Schaum bedeckt. Dieser Schaum trat aus der Kanalisation aus und lief den Berg hinunter. Die alarmierte Feuerwehr Ochsenfurt begann sofort mit der Reinigung der Straße, was zu einer vorübergehenden Sperrung führte. Feuerwehrsprecherin Julia Henig bestätigte, dass die gesamte Straße unter der Schaumdecke verborgen war.

In den Einsatz involviert waren neben der Feuerwehr auch die Wasserschutzpolizei und der örtliche Bauhof. Initiale Vermutungen deuten darauf hin, dass die nahegelegenen Kneipp-Werke eine mögliche Ursache für den Vorfall darstellen könnten. Kneipp wies jedoch darauf hin, dass das in die Kanalisation eingeleitete Abwasser keine gesundheits- oder umweltschädigenden Auswirkungen haben sollte. Nach Bekanntwerden des Vorfalls stoppte Kneipp die Einleitung von Abwasser in die Kanalisation.

Ursache und Zusammensetzung des Schaums

Die Ursache des Schaumproblems könnte in Tensiden liegen, die bei der Produktion von Dusch- und Badeprodukten vorkommen. Tenside sind Substanzen, die die Grenz- oder Oberflächenspannung herabsetzen und die Bildung von Schaum ermöglichen. Sie bestehen aus einem hydrophoben Kohlenwasserstoffrest und einem hydrophilen Molekülteil, was sie amphiphil macht. Diese chemische Struktur sorgt dafür, dass Tenside stabilen Schaum bilden können, indem sie sich an der Grenzfläche zwischen Wasser und Luft anlagern und die Oberflächenspannung reduzieren berichtet Abitur-Wissen.

Kneipp erklärte, dass die eingesetzten Inhaltsstoffe zwar nicht ungewöhnlich seien, sie jedoch sichergestellt haben, dass das Schaumproblem nicht die Umwelt belastete. Polizei Unterfranken stellte fest, dass keine Undichtigkeiten bei den Kneipp-Werken festgestellt wurden und entwarnte: Es sind keine Schäden für die Umwelt entstanden, weshalb kein Anlass für ein rechtliches Verfahren besteht. Die Gemeinde wurde entsprechend informiert und wird voraussichtlich gemeinsam mit Kneipp nach der Ursache des Schaums suchen.

Entwicklung von Schaumbildung

Flüssiger Schaum besteht aus kleinen Gasbläschen, die durch flüssige Wände voneinander getrennt werden. Dieser Prozess benötigt grenzflächenaktive Substanzen, um stabilen Schaum zu ermöglichen. Ohne Tenside platzen die Blasen, sobald sie die Oberfläche erreichen merkt Donau-Chemie an. In der Industrie kommen oft Entschäumer zum Einsatz, um die Schaumbildung zu reduzieren, insbesondere in wässrigen Systemen sowohl bei der Herstellung als auch bei der Anwendung.

Die Kneipp-Werke und die zuständigen Behörden werden nun sorgfältig prüfen, wie es zu dem Vorfall kam und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um zukünftige Vorkommnisse dieser Art zu verhindern.