In Dommitzsch regt sich Widerstand gegen die Pläne für einen neuen Windpark. Die Bürgerinitiative „PRO Labaun“ hat eine Online-Petition ins Leben gerufen, die den Titel „Stoppt den Windpark in Dommitzsch – Rettet die Dübener Heide“ trägt. Diese Petition ist auf www.openpetition.de zugänglich und richtet sich an den Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen. Der Sprecher der Initiative, Michael Jalinski, und andere Unterstützer setzen sich aktiv für den Erhalt des Naturparks Dübener Heide ein.

Bürgermeister Bernd Schlobach bestätigte, dass für den Windpark insgesamt 1,6 Hektar des Baumbestandes im Stadtwald Labaun, der Teil des Landschaftsschutzgebiets ist, gerodet werden sollen. Um die Rodung auszugleichen, sind umfangreiche Neuaufforstungen geplant. Dennoch befürchten die Initiatoren, dass die Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität der Anwohner gravierend sein könnten. Geplant ist der Bau von zehn Windrädern, die jeweils 267 Meter hoch sein sollen und eine Fläche von 137 Hektar in ein Industriegebiet umwidmen würden.

Ökologische Bedenken

Die Bürgerinitiative weist darauf hin, dass der Naturpark Dübener Heide eines der letzten großen zusammenhängenden Waldgebiete in Mitteldeutschland ist. Ähnliche Projekte stehen unter Druck von Investoren, die das Gebiet für weitere Windkraftanlagen ins Visier genommen haben. Die Initiative macht sich Sorgen über die Zerstörung wertvoller Natur, die Gefährdung geschützter Tierarten, insbesondere von 12 Fledermausarten im Stadtwald Labaun, sowie über mögliche gesundheitliche Belastungen für Anwohner durch Infraschall und Lärm. Diese Bedenken haben die Bürger dazu veranlasst, aktiv zu werden.

Ein weiterer schwerwiegender Punkt ist der potenzielle Wertverlust von Grundstücken sowie die Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die Dübener Heide dient nicht nur als Erholungsgebiet für Anwohner, sondern zieht auch Touristen an. Die Bürgerinitiative ist jedoch nicht grundsätzlich gegen erneuerbare Energien, sieht den Naturpark jedoch als ungeeigneten Standort für Windkraftanlagen. Ihre Forderungen setzen sich klar gegen die Ausweisung von Flächen als Vorranggebiete für Windenergieeinrichtungen ein.

Information und Austausch

Um die Öffentlichkeit über die Risiken und Konsequenzen des Windpark-Projekts aufzuklären, plant die Bürgerinitiative eine Informationsveranstaltung. Diese findet am 22. Februar um 14:30 Uhr im Mehrgenerationenhaus Dommitzsch statt und trägt den Titel „Wissenschaftler fordern: Keine Windenergie im Wald!“. Experten wie Wolfgang E.A. Stoiber und Prof. Dr. Bernd Gerken werden über die ökologischen Auswirkungen von Windkraftanlagen in Waldgebieten referieren. Die Initiative hofft auf rege Teilnahme und Unterstützung für ihre Petition.

Für weitere Informationen über Naturschutz und Windenergie kann man sich an die Fachstellen auf bmuv.de wenden, die umfassende Inhalte zu diesen Themen bereitstellt.