Rhein-Sieg-KreisUmwelt

Bad Godesberg erhält elektrisch betriebene Fähre: Sauber über den Rhein

Die Autofähre „Konrad Adenauer“ kehrt nach fast 80 Jahren zurück nach Bad Godesberg, wo sie ab Herbst mit modernster Technik und ausschließlich CO2-neutralem Öko-Strom über den Rhein fahren wird, wodurch ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Schifffahrt und Umweltschutz vollzogen wird.

Nachhaltigkeit auf dem Wasser: Der Weg zur Elektrofähre „Konrad Adenauer“

In der Region um Bad Godesberg und Niederdollendorf steht ein bemerkenswerter Wandel bevor. Nach beinahe 80 Jahren kehrt die Autofähre „Konrad Adenauer“ bald zurück, jedoch in einer vollkommen neuen Form, die den Anforderungen an umweltfreundliche Verkehrsmittel gerecht wird. Die Rückkehr der Fähre ist nicht nur ein lokalpolitisches Ereignis, sondern steht auch stellvertretend für einen größeren Trend zur Elektromobilität.

Innovative Technik auf den Gewässern des Rheins

Die Fähre, die zurzeit in der Lux-Werft in Niederkassel vorbereitet wird, ist für den gesamten deutschen Rhein einmalig. Sie wird mit drei Elektromotoren ausgestattet, die zusammen eine Leistung von 570 PS erbringen. Diese umweltfreundliche Technologie ermöglicht es der „Konrad Adenauer“, den Rhein über einen Zeitraum von bis zu 15 Stunden lang zu durchqueren, ohne auf Diesel angewiesen zu sein. Angetrieben durch über 1.400 Kilowattstunden Batterien, die über Nacht mit Ökostrom aufgeladen werden, repräsentiert sie einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Schifffahrt.

Der Hightech-Ansatz der Lux-Werft

Das Unternehmen hinter der Fähre, die Lux-Werft, hat sich auf die Umgestaltung und den Bau von Fähren spezialisiert. Ihr Betriebsleiter, Ingo Schneider-Lux, betont die Notwendigkeit dieser Veränderung: „Der Betrieb mit Batterien und Elektroantrieben wird mindestens genauso zuverlässig sein wie mit den bisherigen Dieselmotoren.“ Während die Fähre zunächst auf der Streckenverbindung zwischen Graurheindorf und Mondorf getestet wird, kann ihre Rückkehr nach Bad Godesberg frühestens im Herbst erfolgen.

Ökologischer Umbau statt klassisches Neubau

Der Umbau der „Konrad Adenauer“ wurde nicht nur durch die innovative Technik geprägt, sondern auch durch die Entscheidungen zur ökologischen Nachhaltigkeit. Anstatt ein neues Schiff zu bauen, hat die Lux-Werft sich für einen ressourcenschonenden Umbau entschieden. Zu den Investitionen gehört auch der Bau einer neuen Landstromanlage auf einem Ponton in Bad Godesberg, welche sicherstellt, dass die Fähre in Hochwassersituationen geschützt ist.

Ein Schritt zur CO2-Neutralität

Die Electroferry wird ein Zeichen für den zunehmenden Fokus auf nachhaltige Transportlösungen in der Region sein. Diese Transformation könnte langfristige Vorteile für die Umwelt bringen, da die emissionsfreien Fähren eine wichtige Rolle im deutschen Verkehrssektor spielen können. Mit der Inbetriebnahme der „Konrad Adenauer“ wird die Region nicht nur modernisiert, sondern gewinnt auch an Bedeutung im Kontext der Klimapolitik. Der hohe Eigenanteil von sechsstelligen Beträgen, den die Lux-Werft trotz Förderungen aufbringen muss, unterstreicht zudem die ernsthaften Bemühungen, die der Unternehmen in die Zukunft investiert.

Die Rückkehr der „Konrad Adenauer“ ist mehr als nur eine Erneuerung der Fährverbindung – sie steht für den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Zukunft für die Schifffahrt und einen positiven Einfluss auf die Gemeinschaft.

Weitere Informationen finden Sie unter www.extra-blatt.de.