Beim größten religiösen Fest der Welt, der Maha Kumbh Mela in Prayagraj, Uttar Pradesh, kam es heute zu einem tragischen Menschenauflauf, bei dem mehr als sieben, möglicherweise bis zu 15 Personen, getötet wurden. Der Vorfall ereignete sich am Mittwochmorgen nahe einem Flussufer, als die Vielzahl der Besucher einen heiligen Tag feierte, an dem traditionell rituelle Bäder am Triveni Sangam, dem Zusammenfluss der Flüsse Ganges, Yamuna und Saraswati, stattfinden.
Erste Berichte deuten darauf hin, dass über 400 Menschen verletzt wurden, und ein Arzt am Veranstaltungsort bestätigte 15 Tote. Rettungsteams waren vor Ort, um die Opfer wegzutragen und viele Angehörige warteten nervös vor einem provisorischen Krankenhaus, nur einen Kilometer vom Unglücksort entfernt. Eine Rapid Action Force (RAF) wurde zur Kontrolle der Situation und zur Stabilisierung des Chaos eingesetzt. Premierminister Narendra Modi sprach mit dem Chief Minister von Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, um Lösungen zur Normalisierung der Lage zu erörtern. Die genaue Zahl der Toten ist jedoch zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht verifiziert.
Sicherheitstechnologien während der Maha Kumbh Mela
Die Maha Kumbh Mela, die vom 13. Januar bis zum 26. Februar 2025 stattfindet, event, wird mit modernster Technologie zur Verbesserung der Sicherheit und des Menschenmengenmanagements organisiert. Über 2.700 CCTV-Kameras wurden installiert und ein KI-gestütztes System ermöglicht das Echtzeit-Management der Menschenmengen. Das System hilft dabei, Menschenbewegungen zu verfolgen und im Notfall frühzeitig Warnungen auszugeben, um Gedränge und ähnliche gefährliche Situationen zu vermeiden.
Ein weiteres Beispiel für die Sicherheitsmaßnahmen ist der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie zur Lokalisierung verlorener Personen. So konnte beispielsweise der Sohn von Sarita Singh innerhalb weniger Stunden gefunden werden, nachdem er sich von seiner Familie getrennt hatte. Diese Technologie wird im Rahmen des „Digital Maha Kumbh“ genannten Projekts eingesetzt, das darauf abzielt, die Erfahrung der Millionen von Pilgern sicherer und effizienter zu gestalten.
Historischer Kontext und zukünftige Perspektiven
Die Maha Kumbh Mela findet alle 12 Jahre an vier heiligen Orten in Indien statt. Der letzte große Kumbh Mela in Prayagraj fand 2013 statt und war von einer ähnlichen Tragödie geprägt; damals starben 36 Menschen bei einem Gedränge. Historisch gesehen sind tödliche Vorfälle bei solchen religiösen Festlichkeiten nicht ungewöhnlich. So kamen beispielsweise 1954 an einem einzigen Tag über 400 Menschen ums Leben.
Die indischen Behörden haben weitreichende Vorkehrungen getroffen, um den mehr als 400 Millionen erwarteten Pilgern eine sichere Umgebung zu bieten. Zu den anderen Sicherheitsmaßnahmen gehören temporäre Städte mit Zeltunterkünften, medizinischer Versorgung und sanitären Anlagen. Zugang zu sauberem Wasser und Müllentsorgung sind weitere Prioritäten während der Veranstaltung.
In der hinduistischen Mythologie wird dieser Festakt mit dem Samudra Manthan, dem Ziehen des Ozeans, in Verbindung gebracht, aus dem die Unsterblichkeit entstand. Die Tradition des rituellen Badens symbolisiert das Abwaschen der Sünden der Gläubigen, und große Menschengruppen strömen jedes Mal zu diesem einzigartigen spirituellen Event, das nicht nur religiösen, sondern auch kulturellen Austausch bietet.
Die traurigen Ereignisse werden die Mahakumbh Mela 2025 in Prayagraj zweifellos prägen, dennoch bleibt die Veranstaltung ein Symbol für Glauben und spirituelle Reinigung für Millionen von Hindus weltweit. In den kommenden Wochen werden die Behörden weiterhin alles daran setzen, die Sicherheit der Pilger zu gewährleisten und die Vorfälle zu untersuchen.
Weitere Informationen zu den Hintergründen der Maha Kumbh Mela und den damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen finden Sie bei Al Jazeera, India West sowie Indien Aktuell.