Die britische Regierung plant einen ehrgeizigen Aktionsplan für Künstliche Intelligenz (KI), um das Wirtschaftswachstum zu fördern und den Lebensstandard zu verbessern. Premierminister Keir Starmer hat angekündigt, dass dieser Plan Großbritannien an die Weltspitze bringen soll, insbesondere als Antwort auf die jüngsten kritischen Äußerungen des Techunternehmers Elon Musk.
Starmer betont, dass dieser Plan der Industrie entscheidende Grundlagen geben soll, um den technologischen Wandel voranzutreiben und gleichzeitig mehr Arbeitsplätze sowie Investitionen im Vereinigten Königreich zu schaffen. Geplant sind spezielle KI-Wachstumszonen im ganzen Land, die den Planung- und Bauprozess von Rechenzentren beschleunigen sollen. In diesem Zusammenhang haben drei Technologieunternehmen – Vantage Data Centres, Nscale und Kyndryl – bereits Investitionen in Höhe von 14 Milliarden Pfund (rund 16,7 Milliarden Euro) zugesagt.
KI-Initiativen und Wirtschaftswachstum
Durch diese Maßnahmen wird geschätzt, dass in Großbritannien 13.250 neue Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus soll der Einsatz von KI auch dem öffentlichen Sektor zugutekommen, insbesondere dem nationalen Gesundheitsdienst NHS, Ämtern und Schulen. Diese Initiativen sind Teil eines umfassenderen Plans, den Standort Großbritannien zu stärken und ihn als Zentrum für technologische Innovationen zu etablieren.
Die britische Regierung plant, bereits Anfang November den ersten Gipfel zur Sicherheit von Künstlicher Intelligenz (KI) im historischen Bletchley Park in Milton Keynes abzuhalten. Premierminister Rishi Sunak möchte mit diesem Gipfel internationale Partner, die KI-Branche und Wissenschaftsexperten zusammenbringen, um über die Chancen und Herausforderungen der KI zu diskutieren. Sunak hebt die Eignung Großbritanniens als Standort für technologische Innovationen hervor und unterstützt diese Vision durch Steuererleichterungen und Startfinanzierungen.
Regulierung und Sicherheit von KI
Bei all diesen Vorhaben gibt es jedoch dringende Anforderungen an die Regulierung von KI. Der parlamentarische Ausschuss für Wissenschaft, Innovation und Technologie hat betont, dass Fortschritte in der KI-Regulierung notwendig sind, um nicht hinter anderen Ländern zurückzufallen. Es besteht die Sorge, dass unregulierte Technologien Risiken wie Verzerrungen in KI-Systemen, Deepfakes und existenzielle Bedrohungen mit sich bringen können. Sunak hat in den letzten Wochen die Notwendigkeit von regulatorischen Leitplanken betont, um diese Gefahren zu adressieren.
Der Ausschuss forderte daher, dass bestehende Aufsichtsbehörden die Einhaltung von Vorgaben überwachen, während Ian Hogarth als neuer Chef der Foundation Model Taskforce zum strategischen Management der Sicherheitsaspekte von KI berufen wurde. Dabei wird auch auf die umfassenden Regulierungsvorschläge hingewiesen, die bereits von der EU und den USA vorgelegt wurden. Gleichzeitig plant das britische Innenministerium, innerhalb von 12 bis 18 Monaten KI-basierte Gesichtserkennungssysteme bei Polizei und Sicherheitsdiensten einzuführen, was auf Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Voreingenommenheit stößt.
Insgesamt befindet sich Großbritannien im Wettlauf um die Vorherrschaft im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Die Kombination aus massivem Investment, strategischen Gipfeln und dem Fokus auf Regulierung zeigt den Willen der britischen Regierung, sich in diesem dynamischen Technologiefeld zu positionieren. Die kommenden Monate werden entscheidend für den Erfolg dieser Ambitionen sein.