US-Präsident Donald Trump hat am 6. Februar 2025 eine Umfassende Exekutive Anordnung unterzeichnet, die transgender Athleten von der Teilnahme an Mädchen- und Frauensportarten ausschließt. Diese Regelung wird als eine strikte Maßnahme betrachtet und zeigt Trumps Entschlossenheit, eine klare Abgrenzung zwischen biologischem und selbstidentifiziertem Geschlecht in den Sportarten zu ziehen. Bildungseinrichtungen, die trans Mädchen und Frauen die Teilnahme an Frauensportarten und die Nutzung von Frauenduschen erlauben, werden mit dem Verlust staatlicher Mittel konfrontiert. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf Sportprogramme an Schulen und Universitäten haben, die auf diese Finanzierungen angewiesen sind.

Die Anordnung fordert zudem die Regierungsbehörden auf, geschlechtsspezifische Sportkategorien für Frauen in internationalen Organisationen zu fördern und die Einhaltung dieser Regelungen durch Schulen zu überprüfen. Schulen, die gegen diese neue Regelung verstoßen, müssen mit Untersuchungen wegen Verletzungen des Title IX rechnen, einem Gesetz von 1972, das Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Bildungseinrichtungen, die Bundesmittel erhalten, verbietet. In der neuesten Entwicklung zur Debatte über transgender Athleten betont Trump, dass seine Regierung nicht zulassen werde, dass Männer in Frauensportteams eindringen oder deren Umkleideräume nutzen.

Kontext und gesellschaftliche Reaktionen

Die Debatte über die Teilnahme von trans Frauen im Sport ist äußerst umstritten, obwohl die Anzahl der betroffenen Athleten gering ist. NCAA-Präsident Charlie Baker hebt hervor, dass es weniger als 10 trans Personen unter 520.000 College-Athleten gibt. Eine Umfrage von Gallup aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 69 Prozent der Amerikaner die Meinung vertreten, dass trans Athleten nur in Sportteams antreten sollten, die mit ihrem Geschlecht übereinstimmen. Baker begrüßte Trumps Anordnung als Festlegung eines „klaren, nationalen Standards“.

Die LGBT-Advocacy-Gruppe Athlete Ally äußerte jedoch ihr Bedauern über die negativen Auswirkungen dieser Entscheidung auf trans Jugendliche und betonte die Notwendigkeit von Akzeptanz und Zugang zu Sport. GLADD, eine der größten LGBTQ-Rechtsorganisationen in den USA, verurteilte die Anordnung als „ungenau und inkohärent“ und forderte die Inklusion aller Frauen und Mädchen im Sport.

Politische Dimension und weitere Entwicklungen

Die Exekutive Anordnung kommt zu einer Zeit, in der etwa 30 US-Bundesstaaten Gesetze in Arbeit haben oder bereits verabschiedet haben, die Trans-Mädchen vom Mädchen-Sport ausschließen. In diesem Kontext wird das Thema als emotional aufgeladen betrachtet, was es für die Republikaner besonders relevant für ihre Wähler macht. Beispiele für vorhergehende Kontroversen im Sport sind die Erfolge von Trans-Frauen wie Terry Miller und Andraya Yearwood, die 2018 in Connecticut im Highschool-Laufwettbewerb dominierten und Rekorde brachen.

Die Biden-Administration hatte 2023 eine Regeländerung vorgeschlagen, die Schulen daran hätte hindern können, transgender Athleten kategorisch auszuschließen. Diese Regelung wurde jedoch als Verletzung von Title IX angesehen und vor Trumps Amtsantritt zurückgezogen. Biden selbst hat sich bislang nicht zur Diskussion um transgender Athleten im Sport geäußert, plant jedoch den „Equality Act“, der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts verbieten soll.

Die sportliche Landschaft in den USA wird zunehmend von politischen und sozialen Spannungen geprägt, wobei die Frage der Fairness und der Gleichberechtigung von transgender Athleten im Fokus steht. Der Sportverband NCAA hat angekündigt, die Exekutive Anordnung zu überprüfen und notwendige Schritte zur Anpassung ihrer Richtlinien einzuleiten. Gleichzeitig betont Juraprofessorin Doriane Coleman die Schwierigkeit, eine Lösung zu finden, die sowohl wissenschaftliche als auch ethische Aspekte berücksichtigt.