Der Fall von Radiomoderator Marty Sheargold sorgt für Aufregung im australischen Sport. In seiner Show „The Marty Sheargold Show“ auf Triple M äußerte er sexistische Kommentare über die Frauen-Nationalmannschaft Australiens. Nach den Niederlagen im SheBelieves Cup verglich er die Spielerinnen mit „Mädchen aus der 10. Klasse“ und machte abwertende Bemerkungen über ihre sportliche Leistung. Besonders alarmierend war seine Aussage, dass er sich lieber „einen Nagel in die Spitze meines Penis rammen“ würde, als die Fußball-Asienmeisterschaft der Frauen 2026 in Australien anzusehen. Diese Äußerungen führten zu einer weitreichenden Debatte über Sexismus im Sport und die Akzeptanz solcher Aussagen im Mainstream-Radio, wie t-online.de berichtet.
Die Reaktion aus der Sportwelt ließ nicht lange auf sich warten. Ambrosia Malone, eine Spielerin der australischen Hockeymannschaft, kritisierte die Kommentare via Instagram und stellte die allgemein vorherrschende Akzeptanz solcher Äußerungen in Frage. Der australische Fußballverband äußerte sich „zutiefst enttäuscht“ über Sheargolds Äußerungen und betonte die Bedeutung der Frauenfußball-Nationalmannschaft für den Sport und die Gesellschaft. Sowohl Sheargold als auch Triple M entschuldigten sich für die unangemessenen Kommentare, wobei Sheargold anmerkte, dass seine Witze manchmal daneben gehen können. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Muttergesellschaft Southern Cross Austereo wurde bekannt gegeben, dass man sich „einvernehmlich“ getrennt hat, während Sheargold erneut die Schwere seiner Äußerungen anerkannte.
Sexismus im Sport: Ein weit verbreitetes Problem
Sheargolds Kommentare sind nur die Spitze des Eisbergs im Hinblick auf Diskriminierung im Sport. Sexismus ist eine Form der Diskriminierung, die auf Geschlecht oder Geschlechtsidentität basiert und sich auf individueller sowie struktureller Ebene zeigt. Diese Problematik betrifft nicht nur die Professionellen, sondern zieht sich durch alle Ebenen des Sports. Almuth Schult, eine ehemalige Torhüterin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, hat in Interviews ebenfalls über ihre Erfahrungen mit Sexismus berichtet, wo sie häufig mit Vorurteilen konfrontiert wird, darunter auch Fragen zur sexuellen Orientierung.
Die Berichte von Spielerinnen wie Tabea Kemme und Franziska Bielfeld verdeutlichen, dass sexistische Kommentare von Zuschauern und Diskriminierung im Amateurbereich weit verbreitet sind. Bielfeld fordert eine klare Haltung ihrer Vereine gegen solche Äußerungen. Auch Heike Ullrich, DFB-Generalsekretärin, betont, dass jeder Fall von Diskriminierung ernst genommen und angesprochen werden muss. Wettkämpfe im Frauenfußball leiden zudem an Ungleichbehandlung, wie unzureichende Trainingsstätten und ungleiche Ressourcen im Vergleich zum Männerfußball.
Maßnahmen gegen Diskriminierung im Sport
Die Bekämpfung von Sexismus ist von großer Bedeutung, um Athlet*innen und Zuschauer*innen zu schützen. Präventionsprogramme und Initiativen wie die „Münchner Erklärung“ des DOSB setzen sich für den Kinder- und Jugendschutz im Sport ein. Der Einsatz für eine Kultur des Hinsehens und der Beteiligung wird als essenziell erachtet, um Diskriminierung und sexuelle Belästigung nachhaltig zu bekämpfen. Das Ziel ist eine flächendeckende Hilfsstruktur, die sowohl den Sportler*innen als auch den Zuschauer*innen den nötigen Schutz bietet. Angesichts der Tatsache, dass jede Form von Diskriminierung inakzeptabel ist, müssen alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten, Gleichberechtigung und Chancengleichheit im Sport zu schaffen, wie deutschlandfunk.de und klischeefrei-sport.de aufzeigen.