Die Entscheidungen der UEFA bezüglich der Schiedsrichternominierungen für die Heim-Europameisterschaft haben gemischte Reaktionen hervorgerufen. Manuel Gräfe, ein ehemaliger DFB- und FIFA-Schiedsrichter mit über 400 Spielen in der 1. und 2. Bundesliga, äußerte öffentlich seinen Unmut über die Auswahl. Er kritisierte insbesondere die Nominierung von Felix Zwayer, der in Verbindung mit dem Hoyzer-Skandal von 2004 stand und beschuldigt wurde, Schmiergeld angenommen zu haben. Gräfe zweifelt an der Eignung und Integrität von Zwayer und bemängelt auch die Leistungen anderer nominierten Schiedsrichter wie Daniel Siebert auf internationaler Bühne.
Darüber hinaus äußerte sich Gräfe besorgt über die Leistungs- und Förderstrukturen des DFB, wobei er jedoch lobend den jungen Schiedsrichter Sven Jablonski erwähnte. Die Kritik von Gräfe gegenüber dem DFB hat eine lange Geschichte und resultiert unter anderem aus persönlichen Erfahrungen. Im Jahr 2023 gewann Gräfe einen Prozess gegen den DFB wegen Altersdiskriminierung, der zur Beendigung seiner Schiedsrichterkarriere führte. Die anhaltende Frustration von Gräfe über die Entscheidungen des DFB und die Rolle von Schiri-Boss Lutz-Michael Fröhlich spiegeln sich in seinen öffentlichen Angriffen auf die Verbandsstrukturen wider.
Gräfe’s Kommentare zeigen deutlich seine Unzufriedenheit und das mangelnde Vertrauen in die aktuelle Situation des Schiedsrichterwesens im deutschen Fußball. Seine offenen Kritiken und kontroversen Äußerungen verdeutlichen die Spannungen und Herausforderungen, denen das Schiedsrichterwesen in Deutschland gegenübersteht. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Kontroversen weiterentwickeln werden und ob sie Einfluss auf zukünftige Entscheidungen und Entwicklungen im Bereich der Schiedsrichtertätigkeit haben werden.