Mit Blick auf die 17. Paralympischen Sommerspiele in Paris veranstaltet der Vatikan einen dreitägigen Kongress, der sich mit dem Thema Sport und Spiritualität befasst. Bei der Präsentation wurde vor einer möglichen „Entmenschlichung“ des Sports gewarnt. Der Sportphilosoph Emanuele Isidori betonte, dass die Gesellschaft erst dann vor dieser Gefahr geschützt sei, wenn sie die Werte der Menschlichkeit vollständig verinnerlicht habe. Der Kongress, der vom 16. bis 18. Mai stattfindet, strebt danach, den Sport über die rein physische Aktivität hinaus zu betrachten.
Kardinal José Tolentino de Mendonça, Präfekt des Dikasteriums für Kultur und Bildung, erklärte, dass das Ziel der Veranstaltung darin bestehe, den Sport zu analysieren, die Gründe für seine Popularität zu verstehen und mögliche Risiken aufzuzeigen. Zudem solle die Bedeutung des Sports für den Aufbau einer toleranteren und gerechteren Gesellschaft herausgestellt werden. Die Kirche könne laut dem Kardinal viel vom Phänomen des Sports lernen. Die internationale Konferenz zielt darauf ab, Stimmen sowohl aus kirchlichen Kreisen als auch von außerhalb einzubeziehen, um unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen.
Während des Kongresses werden Spitzensportler auftreten, darunter der italienische Fußballer Arturo Mariani, der in der italienischen Nationalmannschaft für Beinamputierte spielt. Mariani hat zudem die Organisation „Academy Proabile“ gegründet, die sich für Menschen mit Behinderungen im Sport engagiert. Er betont die spirituelle Dimension des Sports und sieht im Spiel und Training eine Form des Gebets. Akademiker aus italienischen und französischen Universitäten werden ebenfalls über die pädagogische, philosophische, soziologische und theologische Bedeutung des Sports referieren.
Der Kongress, der sowohl Sportprofis als auch Amateure und Studierende anspricht, wird vom Dikasterium für Kultur und Bildung sowie von der französischen Botschaft beim Heiligen Stuhl organisiert. Die Veranstaltung findet im kirchlichen französischen Kulturzentrum San Luigi dei Francesi in Rom statt und wird etwa 200 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen des Sports zusammenbringen.
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