Edwin Moses zählt zu den herausragendsten Athleten der Leichtathletikgeschichte. Zwischen 1977 und 1987 blieb der Amerikaner über 400 Meter Hürden ungeschlagen und stellte in dieser Zeit viele Rekorde auf. Seine Bestzeit von 47,02 Sekunden bringt ihn auch heute noch auf den sechsten Platz der ewigen Bestenliste. Moses, der Olympiagold in Montreal 1976 und Los Angeles 1984 gewann, hat die Leichtathletik mit seinen Leistungen und Engagement für Fairness und Sauberkeit im Sport maßgeblich geprägt. Aktuell läuft der Dokumentarfilm „13 Steps“ über sein Leben und seine Karriere in deutschen Kinos, was seinem Beitrag zur Sportwelt zusätzliche Sichtbarkeit verleiht, wie die Thüringer Allgemeine berichtet.
Moses lebt in Atlanta und kann auf eine bewegte Karriere zurückblicken. Er war nicht nur ein herausragender Sportler, sondern auch ein Vorkämpfer im Kampf gegen Doping im Sport. Unter seiner Teilnahme als Mitglied der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) kam es zu bedeutenden Fortschritten in der Dopingkontrolle. Seine Erfahrungen, die er während seiner Zeit im Sport gesammelt hat, machen ihn zu einem wichtigen Wortführer für Veränderungen. So äußert er sich über den langwierigen Fall von Lance Armstrong und betont die Notwendigkeit von Reformen in der Dopingbekämpfung. Insbesondere hat er sich in den letzten Jahren dafür eingesetzt, Athleten in Bezug auf die Risiken und Folgen von Doping zu sensibilisieren.
Herausforderungen und Erfolge
Moses spricht offen über die Herausforderungen, die ihm seine Ethnizität in den USA bereitet hat. In einem Interview, das in der RiffReporter veröffentlicht wurde, thematisiert er die rassistischen Strukturen, mit denen er konfrontiert wurde. Diese Schwierigkeiten haben seine Perspektive auf den Sport und das Leben an sich geprägt. Diese Erlebnisse waren prägend für seine Karriere und haben ihn dazu bewogen, seine Plattform zu nutzen, um auf wichtigere gesellschaftliche Themen aufmerksam zu machen.
Ein weiterer wichtiger Wettkampf in Moses’ Karriere war die Olympiade 1980 in Moskau, an der er nicht teilnehmen konnte, da die USA die Spiele boykottierten. In dieser Zeit gewann der DDR-Athlet Volker Beck mit einer Zeit von 48,70 Sekunden. Moses, der kurz vor den Spielen in Mailand einen neuen Weltrekord von 47,13 Sekunden aufstellte, war fest davon überzeugt, dass er die Goldmedaille in Moskau gewonnen hätte, wenn es nach seinen Möglichkeiten gegangen wäre.
Vermächtnis und Trainerkarriere
Moses hat auch in der Rolle eines Mentors für jüngere Athleten, wie den norwegischen Olympiasieger Karsten Warholm, gewirkt, der 2021 den Weltrekord auf 45,94 Sekunden verbesserte. Während seiner eigenen Karriere trainierte Moses viele Jahre selbstständig und ohne festen Trainer. Diese Unabhängigkeit in seiner Trainingsmethik hat dazu geführt, dass er innovative Ansätze im Sport entwickelt hat, die noch heute relevant sind.
Insgesamt bleibt Edwin Moses eine lebende Legende des Sports, deren Einfluss weit über die Leichtathletik hinausgeht. Seine Geschichten und Erfahrungen, die er in Veranstaltungen und Filmen teilt, tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen im Sport zu schärfen. Die vielen Wettkampforte, die er besucht hat, darunter Budapest, Prag und Belfast, zeugen von seinem Engagement, den Sport zu internationalisieren und die Grenzen zwischen Nationen zu überbrücken.