Sport

Deutscher Sport sagt Nein zur Internetkriminalität: Athleten erhalten Schutz vor Hass im Netz

Schutz vor Hass im Netz: Deutsche Sportverbände setzen auf Künstliche Intelligenz und Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden

Sportlerinnen und Sportler im deutschen Sport sehen sich immer häufiger mit Hass im Netz konfrontiert, der teilweise in bedrohlichen Morddrohungen gipfelt. Beleidigungen und Belästigungen sind für viele Athletinnen und Athleten keine Seltenheit, auch prominente Namen wie Jonathan Tah, Vanessa Voigt oder Annika Zillekens waren bereits Zielscheiben von Hasskommentaren. In Anbetracht der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele im Sommer hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) angekündigt, entschieden gegen Hate Speech vorzugehen.

Um Athletinnen und Athleten vor Angriffen auf ihren Social-Media-Kanälen zu schützen, wird bei den Olympischen Spielen in Paris Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt. Diese Technologie soll Hasskommentare frühzeitig erkennen und es ermöglichen, schwerwiegende Verstöße zu melden und rechtliche Schritte einzuleiten. Der DOSB betont, dass keine Form von Menschenfeindlichkeit, rassistischen Äußerungen oder Bedrohungen toleriert wird. Eine enge Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden wird angestrebt, um konsequent gegen gewalttätige, rassistische oder diskriminierende Sprache vorzugehen.

Die Verbände fordern von der Politik eine vereinfachte Strafverfolgung, um Hasskriminalität im Internet effektiver bekämpfen zu können. Bisher ist es oft erforderlich, dass die betroffenen Sportlerinnen und Sportler für jedes beleidigende Posting einen separaten Strafantrag stellen müssen. Diese Hürde soll überwunden werden, um Straftaten auch ohne expliziten Antrag verfolgen zu können. Die jüngsten Bemühungen gegen Hass im Netz sind auch durch Eskalationen nach sportlichen Ereignissen wie verschossenen Elfmeterschießen motiviert.

Die Kooperation zwischen dem DFB und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität in Frankfurt zeigt, dass trotz der Anonymität im Netz Ermittlungserfolge erzielt werden können. In Zusammenarbeit konnten zahlreiche Ermittlungsverfahren wegen Hate Speech eingeleitet und Tatverdächtige identifiziert werden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Identifizierungsquote von Hasskommentaren auf Social-Media-Plattformen, um effektiver gegen diese Form der Online-Kriminalität vorgehen zu können. Die Partnerschaften mit Plattformen wie Tiktok dienen auch dazu, positive Inhalte zu verbreiten und Einfluss auf die Entscheidungsträger zu nehmen.

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Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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