Sport

Deutscher Sport gegen Hass im Netz: Rigorose Maßnahmen für Schutz von Athleten und Athletinnen

Hassbekämpfung im Netz: Sport setzt auf Künstliche Intelligenz und Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden

Der deutsche Sport sieht sich mit einer zunehmenden Zahl von Hasskommentaren im Internet konfrontiert. Sportlerinnen und Sportler werden online häufig Opfer von Beleidigungen, Belästigungen und sogar Bedrohungen. Diese Form von Hass im Netz, auch bekannt als Hate Speech, hat dazu geführt, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entschieden haben, konsequent gegen Internetkriminalität vorzugehen. Besonders mit Blick auf die bevorstehende Fußball-EM und die Olympischen Spiele im Sommer möchten sie ihre Athletinnen und Athleten schützen.

Um Hasskommentare zu erkennen und zu bekämpfen, plant der deutsche Sport den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei den kommenden Sportveranstaltungen. Durch die Verwendung von KI sollen Angriffe gegen die Social-Media-Kanäle der Sportlerinnen und Sportler identifiziert und gemeldet werden, bevor sie veröffentlicht werden. Dieser Schutzmechanismus soll es den Athletinnen und Athleten ermöglichen, schwere Verstöße zu melden und Anzeigen zu erstatten.

Zusätzlich zur Implementierung von KI-basierten Systemen setzen der DFB, der DOSB und die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf enge Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden. Sie beabsichtigen, konsequent Strafanzeigen zu stellen, wenn gewalttätige, rassistische oder diskriminierende Sprache im Internet verwendet wird. Darüber hinaus fordern die Verbände die Politik auf, die Strafverfolgung von Hass im Internet zu vereinfachen, indem sie ermöglicht wird, auch ohne ausdrücklichen Strafantrag tätig zu werden.

Eine bestehende Kooperation zwischen dem DFB und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) hat gezeigt, dass trotz der Anonymität im Netz Erfolge bei der Ermittlung von Hate Speech erzielt werden können. In Zusammenarbeit wurden bereits 45 Ermittlungsverfahren eingeleitet, wobei 15 Tatverdächtige zweifelsfrei identifiziert wurden. Die Identifizierungsquote von Hasskommentaren hat sich in den letzten Jahren verbessert, liegt jedoch im Durchschnitt noch bei etwas mehr als 50 Prozent.

Der Schutz der Athletinnen und Athleten vor Hass im Netz ist zu einem zentralen Anliegen des deutschen Sports geworden. Die geplante Maßnahmen, einschließlich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz und der verstärkten Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden, sollen dazu beitragen, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Sportlerinnen und Sportler im digitalen Raum zu gewährleisten.

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Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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