Im Rahmen des Biathlon-Weltcups in Ruhpolding hat die deutsche Frauen-Staffel ihren ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Vor den Augen von 20.500 Zuschauern in der Chiemgau Arena konnten Stefanie Scherer, Selina Grotian, Sophia Schneider und Franziska Preuß das Rennen über 4×6 Kilometer für sich entscheiden. Der Sieg, der mit nur vier Nachladern zustande kam, bringt die Mannschaft einen weiteren Erfolg nach dem ersten Staffelsieg seit fast vier Jahren. In diesem Fall war der letzte Triumph im Frühjahr 2017, als Laura Dahlmeier Bestandteil des Teams war.
Die deutsche Staffel gewann mit einem Vorsprung von 17,4 Sekunden vor Norwegen und sicherte sich damit den zweiten Sieg in Folge. Der Erfolg in Ruhpolding war umso bemerkenswerter, da die beiden Athletinnen Vanessa Voigt und Julia Tannheimer aufgrund von Krankheiten kurzfristig ausfielen. Stefanie Scherer, die in diesem Rennen ihr Debüt im Weltcup hatte, musste beim Schießen nur einmal nachladen und übergab als Neunte mit 25 Sekunden Rückstand. Dies war ein beeindruckender Start für die junge Athletin, die erst 20 Jahre alt ist.
Starke Teamleistung
Selina Grotian zeigte eine herausragende Leistung, indem sie die schnellste Laufzeit erzielte und den Rückstand auf Norwegen verringern konnte. Sophia Schneider übernahm die Führung mit einer fehlerfreien Stehendserie, nachdem sie zuvor beim Liegendanschlag zwei Fehler gemacht hatte. Franziska Preuß, die bereits die Gesamtwertung des Weltcups anführt, setzte das i-Tüpfelchen, indem sie das letzte Stück ohne Fehlschuss meisterte und somit den Vorsprung souverän verteidigte.
Insgesamt war die Teamleistung laut Preuß und dem DSV-Sportdirektor Felix Bitterling bemerkenswert. Preuß äußerte sich stolz über die Atmosphäre und den Zusammenhalt im Team. „Das war ein echtes Teamarbeit, und wir haben uns gegenseitig gepusht“, so die Kapitänin.
Ausblick auf die kommenden Wettkämpfe
Franziska Preuß wird am Sonntag im Massenstart antreten, wo sie ihr beeindruckendes Gesamtweltcup-Ranking verteidigen möchte. Mit 101 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Lou Jeanmonnot hat sie eine komfortable Ausgangsposition. Zudem hat Johannes Thingnes Bö, der Rekordweltmeister aus Norwegen, angekündigt, dass er zum Massenstart antreten möchte. Dies wird sein erster Wettkampf nach seiner Rücktrittsankündigung, die für einige Aufregung sorgt, da er plant, seine Karriere ein Jahr früher als geplant zu beenden.
Die nächste Veranstaltung des Weltcups in den Chiemgauer Alpen endet am Sonntag, wo die Massenstarts um 12.30 Uhr ausgetragen werden und im Fernsehen von ARD und Eurosport übertragen werden.
Der Sieg der deutschen Frauen-Staffel ist ein Zeichen für die Stärke und den Zusammenhalt des Teams, das in der Lage ist, trotz krankheitsbedingter Ausfälle großartige Leistungen zu zeigen. Während sie auf ihre nächsten Herausforderungen blicken, darf man gespannt sein, wie sich die Saison weiterentwickeln wird.
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