![Deutsche Athleten im Internet angegriffen: Ein Aufruf zum Handeln!](https://nachrichten.ag/wp-content/uploads/2025/02/Ermittlungen-1170x780.jpg)
Vorfall | Beleidigung |
---|---|
Ort | Paris |
Verletzte | 150 |
Ursache | Hate Speech, Rassismus |
Während der Olympischen Spiele 2024 in Paris wurden deutsche Sportler im Internet massiv angegriffen. Zwischen dem 26. Juli und dem 11. August wurden etwa 150 Fälle von Beleidigungen registriert, darunter auch volksverhetzende Inhalte. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) in Frankfurt hat bereits Ermittlungen eingeleitet, nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) einen Dienstleister mit der Überprüfung von Kommentaren auf Social Media beauftragt hat. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden 299 Kommentare als potenziell strafrechtlich relevant identifiziert und an die ZIT weitergeleitet.
Die Auswertung ergab, dass fast die Hälfte dieser Beiträge als Beleidigungen, vor allem mit rassistischem Hintergrund, eingestuft wurden. Ein bedeutendes Hindernis für die strafrechtliche Verfolgung ist die Notwendigkeit eines Strafantrags durch die Betroffenen, die nur selten gestellt werden. Benjamin Krause, leitender Oberstaatsanwalt, fordert daher eine Gesetzesänderung, um bei schweren Beleidigungen auf das Antragserfordernis zu verzichten.
Der Einfluss von Hate Speech auf Athleten
Sportler sind nicht nur während der Olympischen Spiele Zielscheiben für Hasskommentare. Ein Beispiel ist Owen Ansah, der schnellste deutsche Sprinter, der bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Juni 2023 einen Rekord aufstellte, indem er die 100 Meter in 9,99 Sekunden lief. Nach seinem Erfolg sah er sich rassistischen Kommentaren ausgesetzt, die ihm das Deutsch-Sein absprachen. Trotz dieser Angriffe versucht Ansah, sich auf die positiven Aspekte seiner Karriere zu konzentrieren.
Die ehemalige Sprinterin Aleixo-Platini Menga kritisiert diese rassistischen Äußerungen und fordert bessere Schutzmaßnahmen für insbesondere junge Athleten gegen Hate Speech. Der DOSB setzt deshalb erstmals Künstliche Intelligenz ein, um Hasskommentare schneller zu identifizieren und plant, diese Technologie auch bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles zu verwenden.
Rechtliche Herausforderungen und Lösungen
Die rechtliche Verfolgung von Hasskommentaren gestaltet sich als kompliziert. Oft sitzen Täter in anderen Ländern, was eine strafrechtliche Verfolgung erschwert. Es wird angestrebt, dass Athleten nicht mehr selbst Strafanträge stellen müssen, um rassistische Äußerungen zu verfolgen. Krause betont die Notwendigkeit, Rassismus nicht zur Normalität werden zu lassen und die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verfolgung von Beleidigungen zu optimieren.
Positive Ansätze zur Bekämpfung dieser Probleme kommen auch aus den Reihen anderer Sportler. Der Basketballer Akeem Vargas berichtet von seinen eigenen Erfahrungen mit Hate Speech und empfiehlt, soziale Medien zu ignorieren, was für viele Sportler jedoch keine Option ist. Auch die Fußballerin Saskia Matheis hat negative Kommentare über Frauenfußball erfahren und befürwortet rechtliche Schritte, um das Thema sichtbarer zu machen und Lösungen zu finden.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Problematik von Hate Speech im Sport omnipräsent ist und eine umfassende Strategie erfordert, um Athleten nicht nur während der Olympischen Spiele, sondern auch in ihrem Alltag zu schützen. Merkur berichtet über die aktuellen Entwicklungen, während Deutsche Welle die Herausforderungen und möglichen Lösungsansätze näher beleuchtet. Darüber hinaus analysiert Deutschlandfunk die langfristigen Auswirkungen von Hate Speech auf die Sportwelt.