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Der unvergessliche Triumph: Wolfgang Seguin erzählt von seinem Europapokalsieg 1974

Die unerzählte Geschichte des Europapokalsiegs von 1974 - Interview mit Wolfgang Seguin

Wolfgang Seguin, ein ehemaliger Mittelfeldspieler des 1. FC Magdeburg, erinnert sich lebhaft an den 8. Mai 1974, als er im Finale des Europapokals der Pokalsieger im „De Kuip“ von Rotterdam das entscheidende Tor zum 2:0-Sieg gegen AC Mailand erzielte. Dieser historische Treffer markierte den einzigen Triumph einer DDR-Clubmannschaft in einem europäischen Cup-Endspiel. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur reflektiert Seguin über sein legendäres Tor, den Einfluss des Trainers und die herausragende Teamkameradschaft.

Auf die Frage, ob sein Tor in Rotterdam der bedeutendste Moment seiner Karriere war, antwortet Seguin bescheiden, dass er insgesamt zwar nicht viele Tore geschossen habe, aber dieses Tor sicherlich genauso bedeutsam war wie sein Treffer im Pokalfinale von 1979 gegen den BFC Dynamo. Trainer Heinz Krügel habe die Mannschaft vor dem Endspiel darauf eingeschworen, dass derjenige, der die meisten Zweikämpfe gewinnt, das Spiel für sich entscheiden würde. Die Spieler wurden ermutigt, Ballbesitz zu suchen und harte Arbeit zu leisten, was letztendlich auch zum Erfolg führte.

Das Team des 1. FC Magdeburg zeichnete sich nicht nur durch sportliche Leistung aus, sondern auch durch eine bemerkenswerte Einheit und Kameradschaft. Die Spieler stammten alle aus dem Bezirk Magdeburg und bildeten eine junge Mannschaft, die durch eine einzigartige Verbundenheit geprägt war. Trainer Heinz Krügel galt als Respektsperson, die es verstand, die Mannschaft mit motivierenden Reden anzuspornen und die individuellen Stärken der Spieler hervorzuheben. Diese starke Teamdynamik trug maßgeblich zum historischen Sieg im Europapokalfinale bei.

Obwohl der Erfolg im Europapokal keine finanziellen Reichtümer mit sich brachte, erhielten die Spieler dennoch Anerkennung und Belohnungen. Der Aufenthalt in Holland wurde mit 75 Gulden vergütet, während die eigentliche Siegprämie von fünf Millionen Schweizer Franken vom Verband eingezogen und für das Trainingslager der Nationalmannschaft vor der Weltmeisterschaft 1974 in Schweden verwendet wurde. Jeder Spieler erhielt zusätzlich 5000 DDR-Mark und ein Auto, für das jedoch selbst bezahlt werden musste – eine großzügige Geste, die die Spieler zu schätzen wussten.

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Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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