Sport

Bußgeldverfahren gegen Polo-Feldbetreiber auf Sa Barralina droht

Das Geheimnis um das illegale Poloturnier: Wie der deutsche Eigentümer die Regeln gebrochen hat

Der Poloplatz auf der Finca Sa Barralina in der Gemeinde Campos ist seit dem Jahr 2017 für sportliche Wettkämpfe gesperrt. Der Inselrat von Mallorca hatte damals dem deutschen Eigentümer die Austragung von Poloturnieren untersagt. Trotz des Verbots wurde am Samstag, dem 4. Mai, gegen 16 Uhr eine Polopartie auf Sa Barralina gespielt, wie vom Regionalsender IB3 gefilmt wurde. Mindestens neun Spieler auf ihren Ponys waren auf den Aufnahmen zu sehen. Die beiden Polo-Plätze liegen in unmittelbarer Nähe des Naturstrandes Es Trenc und grenzen an den dortigen Naturpark.

Die Landschaftsschutzbehörde Agència de Defensa del Territori (ADT) hatte die Sperrung des Poloplatzes 2017 aufgrund fehlender Genehmigungen angeordnet. Der gültige Managementplan für natürliche Ressourcen untersagt großflächige sportliche Aktivitäten wie Golf oder Polo in der unmittelbaren Umgebung des Naturparks. Die Betreibergesellschaft der Finca Es Figueral Gran hat jedoch 2023 Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt.

Gemäß einem Sprecher des Inselrats sind derartige Aktivitäten auf ländlichem Raum weiterhin nicht gestattet. Der Eigentümer verfügt lediglich über eine Erlaubnis zur landwirtschaftlichen Nutzung des Platzes und zum Training von Pferden. Die Betreiber der Plätze hatten seit der Sperrung 2017 keinen Kontakt mehr zum Inselrat aufgenommen, was die Behörde dazu veranlasst hat, ein Verfahren gegen den Betreiber einzuleiten.

Der deutsche Unternehmer erwarb die Finca Sa Barralina Ende der 90er-Jahre und baute die Poloanlage in einer rechtlichen Grauzone aus, um dort rund 15 Jahre lang Turniere abzuhalten. Obwohl die Gemeinde Campos lange Zeit positiv gegenüber den Polo-Plätzen eingestellt war, sahen Umweltschützer sie als Ärgernis an. Die links-ökologische Regionalpartei Més per Mallorca plant für Dienstag, den 7. Mai, eine Protestaktion vor den Toren von Sa Barralina. Eine Anfrage der MZ bei Daniel Crasemann, dem Eigentümer, blieb vorerst unbeantwortet.

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"