Berliner Gefangenen-Lauf: Wenn Insassen und Externe gemeinsam laufen

Sport spielt eine wichtige Rolle im Strafvollzug, und die Justizvollzugsanstalten (JVA) bieten eine Vielzahl von Sportmöglichkeiten für die Insassen. Eines dieser Ereignisse ist der Gefangenen-Lauf in der Haftanstalt Plötzensee, bei dem sich Häftlinge mit externen Läufern messen können. Die Veranstaltung, die zu den herausragenden sportlichen Ereignissen in den JVAs gehört, zieht Teilnehmer aus allen sieben Gefängnissen Berlins an. Insgesamt 35 Gefangene und 30 externe Läufer nahmen am letzten Lauf teil, der auf die Initiative des Begründers des Berlin-Marathons, Horst Milde, zurückgeht.

Neben dem Laufen sind auch andere Sportarten wie Fußball, Krafttraining, Volleyball, Basketball, Tischtennis, Badminton, Yoga und Qigong inhaftierten Insassen zugänglich. Diese Sportangebote dienen nicht nur der Gesundheitsförderung und körperlichen Ertüchtigung, sondern auch der psychischen Stabilisierung und der sinnvollen Freizeitgestaltung. Sport wird dabei im Vollzug als wichtiger Beitrag zur Resozialisierung angesehen und als Möglichkeit, Teamfähigkeit, Regeln, Normen und Werte zu vermitteln.

Auch zwischen den JVAs finden sportliche Wettkämpfe statt, wie Turniere in Volleyball, Schach und Tischtennis. Besonders bemerkenswert sind die Freundschaftsturniere zwischen Mannschaften aus der Fanliga des 1. FC Union und den Gefangenen. Zudem nehmen inhaftierte Jugendliche an verschiedenen Turnieren teil, darunter das Laufprojekt „Jugend bewegt sich über Grenzen“ von Olympiasieger Dieter Baumann, das Resozialisierung und Bewegung fördert.

Insgesamt sind rund 3730 Menschen in den Berliner Haftanstalten untergebracht, die Zugang zu eigenen Sporthallen und -plätzen haben. Die Insassen trainieren unter Anleitung von Bediensteten mit entsprechenden Trainerlizenzen oder auch externen Trainern. Sport dient somit nicht nur der körperlichen Fitness, sondern auch der Persönlichkeitsentwicklung und der Vorbereitung auf ein Leben nach der Haftentlassung.