GesundheitSachsen-Anhalt

Skandal in der DDR: Hepatitis-C-Impfung verursacht Leid und Hilferufe

Heutzutage ist die Impfung von entscheidender Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, aber manchmal können Impfungen zu unvorhergesehenen Folgen führen. Ein trauriges Kapitel der Geschichte spielte sich Ende der 1970er Jahre in der DDR ab, als fast 7.000 Frauen während und nach ihrer Schwangerschaft eine mit Hepatitis-C-Viren kontaminierte Impfung erhielten. Diese Anti-D-Immunprophylaxe sollte die Frauen vor lebensbedrohlichen Komplikationen schützen, verursachte jedoch schwerwiegende gesundheitliche Probleme, die bis heute anhalten.

Der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Sachsen-Anhalt, Johannes Beleites, setzt sich für die Anerkennung und angemessene Entschädigung der betroffenen Frauen ein. Viele der Frauen leiden unter physischen und psychischen Folgen, die durch den Umgang des Staates mit ihnen noch verstärkt wurden. Der Staat versuchte damals, den Fall zu vertuschen und isolierte die betroffenen Frauen von ihren Familien. Sie wurden oft monatelang auf Quarantänestationen gehalten und durften ihre Kinder nur durch das Fenster sehen.

Diese Frauen kämpfen bis heute mit den Folgen der fehlerhaften Impfung, die durch das Anti-D-Hilfegesetz von 2000 geregelt ist. Die Entschädigung richtet sich nach dem Grad der Schädigung und kann monatliche Zahlungen von bis zu 1.088 Euro umfassen. Johannes Beleites und die Bundes-Opferbeauftragte Evelyn Zupke setzen sich für eine Verbesserung des Gesetzes ein, um den Frauen mehr finanzielle Sicherheit zu bieten und wiederkehrende Gesundheitsuntersuchungen zu vermeiden.

Die betroffenen Frauen kämpfen nicht nur mit den gesundheitlichen Folgen, sondern auch mit bürokratischen Hürden. Oft werden ihre Schädigungsgrade fälschlicherweise herabgestuft, was zu einer Kürzung ihrer Rentenzahlungen führen kann. Eine verbesserte Behandlungsmethode für Hepatitis C, die die Virenlast unter die Nachweisgrenze drücken kann, wird von den Ämtern oft nicht berücksichtigt, was zu weiteren finanziellen Einbußen für die Betroffenen führt.

Die Geschichte der Anti-D-Immunprophylaxe in der DDR ist ein dunkles Kapitel der Medizingeschichte, das bis heute Auswirkungen auf die betroffenen Frauen hat. Es ist wichtig, ihr Leiden anzuerkennen und angemessene Unterstützung zu leisten, um ihre Würde und Gesundheit wiederherzustellen. Johannes Beleites und Evelyn Zupke setzen sich dafür ein, dass die Opfer des medizinischen Unrechts nicht weiter leiden müssen und die Unterstützung erhalten, die sie verdienen.