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Wefelscheid tritt zurück: Freie Wähler in Rheinland-Pfalz vor dem Aus?

Nach dem Austritt zweier Abgeordneter droht die Fraktion der Freien Wähler in Rheinland-Pfalz im Chaos zu versinken, während Vorsitzender Stephan Wefelscheid seinen Rückzug ankündigt und interne Machtkämpfe zwischen konservativen und liberalen Kräften aufdecken – was bedeutet das für die Zukunft der Partei?

Die Freien Wähler in Rheinland-Pfalz stehen vor einer Krise, nachdem zwei Abgeordnete, Herbert Drumm und Bernhard Alscher, aus der Fraktion ausgetreten sind. Dies könnte dazu führen, dass die Partei ihren Fraktionsstatus im Landtag verliert, da die Mindestgröße von fünf Abgeordneten nicht mehr erreicht wird. Stephan Wefelscheid, der langjährige Vorsitzende, hat ebenfalls angekündigt, zum Jahresende zurückzutreten. Er erklärte, sein Rückzug sei eine Frage der Haltung, nachdem ihm auf dem Parteitag in Kordel Misstrauen entgegengebracht wurde. Wefelscheid bemängelte auch eine Verschiebung hin zu einem „sehr konservativen“ Flügel der Partei, während sein Schatzmeister Marco Degen Vorwürfe eines autoritären Führungsstils zurückwies.

Im Vorfeld gab es Streit über einen Antrag zur Regenbogenflagge, der trotz Wefelscheids Bemühungen positiv beschieden wurde. Die internen Konflikte scheinen auch die Arbeit auf kommunaler Ebene zu belasten. Der neue Fraktionsvorsitzende Helge Schwab versucht, die Situation zu retten, sieht sich jedoch mit unterschiedlichen Lagerbildungen innerhalb der Partei konfrontiert. Während Joachim Streit den austretenden Mitgliedern parteischädigendes Verhalten vorwirft, bleibt offen, wie es an der Spitze der Partei weitergeht. Wefelscheid hat einen Mitgliederparteitag vorgeschlagen, schließt eine erneute Kandidatur aber zunächst aus. Weitere Informationen dazu sind hier zu finden.