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Xi Jinpings Europa-Reise: Warum diese drei Länder?

Hintergründe und Analysen zu Xi Jinpings Europa-Reise

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat seine Europa-Reise in Frankreich begonnen, gefolgt von Besuchen in Serbien und Ungarn. Diese Länder wurden wählt, da sie China am wenigsten kritisch gegenüberstehen. Xi möchte in einer Zeit zunehmender Spannungen mit Europa verdeutlichen, dass Peking noch immer Freunde in Europa hat. Die Reise nach Paris markiert den 60. Jahrestag der Beziehungen zwischen Frankreich und China.

Die chinesische Führung unterstützt das Konzept der europäischen strategischen Autonomie, da es ein Europa repräsentiert, das sich von Washington distanziert. China hat in der Vergangenheit versucht, Europa zu spalten und konzentriert sich darauf, das transatlantische Verhältnis zu stören. Xi möchte, dass Europa mit Blick auf China nicht fest im amerikanischen Lager verankert ist.

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Es wird erwartet, dass der französische Präsident Emmanuel Macron bei den Gesprächen mit Xi die Themen Handelsbeziehungen und chinesische Unterstützung für Russland anspricht. Macron setzt sich stark für den Schutz der heimischen Industrie vor billig importierten chinesischen Produkten ein. In Europa wächst die Besorgnis über den Transfer von „dual-use“ Gütern nach Russland, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können.

Xi reist nicht nach Deutschland, was möglicherweise als Reaktion auf die kritischere Haltung Deutschlands gegenüber China interpretiert werden kann. Es wird erwartet, dass Xi während seiner Europa-Reise keine konkreten Ergebnisse erzielen wird. Die Symbolik seines Besuchs in Belgrad, sowie in Südung, wo ein chinesischer Automobilhersteller groß investiert hat, weist darauf hin, dass Xi seine Wettbewerbsfähigkeit und Investitionen in Europa hervorheben möchte. Die Reise gilt als Aufruf zur europäischen Einigkeit in Hinblick auf Handelsfragen und den Konflikt in der Ukraine.

Lebt in Niendorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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