Wissenschaftler haben kürzlich römische Ziffern auf dem berühmten „Stone of Destiny“ entschlüsselt, einem Symbol der schottischen Monarchie und Teil der britischen Krönungszeremonien. Die Inschrift „XXXV“ (35 in römischen Ziffern) wurde vermutlich in den frühen 1950er Jahren hinzugefügt. Professor Sally Foster von der Universität Stirling vermutet, dass der Stein ursprünglich aus 35 Teilen eines Sandsteinblocks bestand. Der „Stone of Destiny“ wird seit dem 13. Jahrhundert bei Krönungen britischer Könige verwendet und zuletzt im Mai 2023 für die Krönung von König Charles III. in der Westminster Abbey eingesetzt.
Die Entschlüsselung der Inschrift ist nur ein Teil der Geschichte dieses besonderen Steins. Professor Foster erklärt, dass 34 Fragmente, die während einer Restaurierung nach dem Diebstahl des Steins im Jahr 1950 erhalten geblieben sind, plus der Originalstein tatsächlich 35 Teile ergeben. Diese Fragmente stammen aus einer Zeit, als der Stein während eines Überfalls auf die Westminster Abbey in zwei Teile gespalten wurde. Schottischer Steinmetz Robert ‚Bertie‘ Gray reparierte den Stein und fügte die römische Zahl hinzu. Bis heute bleiben auch noch bis zu 30 Fragmente des Steins vermisst.
Historische Bedeutung und Reisen des Steins
Der „Stone of Destiny“ wiegt 125 Kilo und gilt als Nationalheiligtum Schottlands sowie als Symbol des schottischen Königtums. Im Jahr 1296 wurde der Stein von König Edward I. nach London gebracht und dort in einen Thron integriert. Er wurde seitdem für die Krönungen vieler Monarchen genutzt, darunter Queen Elizabeth II. im Jahr 1953. Nach der Krönung von Charles III. im Mai 2023 kehrte der Stein an seinen Platz in Edinburgh zurück, wo er nun Teil einer Ausstellung im Schloss Edinburgh ist, die auch die schottischen Kronjuwelen zeigt.
Die Rückkehr des Steins nach Schottland wurde von Humza Yousaf, dem Regierungschef Schottlands, als ein „bedeutender, historischer Moment“ bezeichnet. Der „Stone of Destiny“ ist nicht nur ein Relikt vergangener Herrschaft, sondern auch ein Symbol der schottischen Identität, das die Jahrhunderte überstanden hat und bis heute tief in der kulturellen DNA Schottlands verwurzelt ist.
Die schottische Aufklärung und ihr Erbe
Die historische Bedeutung des Steins steht in Zusammenhang mit der Blütezeit der schottischen Aufklärung im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Diese Epoche war geprägt von einem starken Bildungsnetzwerk und einer Kultur intensiver Diskussionen, die wichtige Denker wie David Hume und Adam Smith hervorbrachte. Die Aufklärung beeinflusste nicht nur Schottland, sondern auch die Welt, insbesondere durch die politischen Ideen, die später die amerikanischen Gründerväter inspirierten.
Die schottische Aufklärung förderte Fortschritte in verschiedenen Bereichen, darunter Philosophie, Ingenieurwesen und Medizin. Das Bildungssystem umfasste Pfarrschulen und fünf Universitäten, die soziale Mobilität und Alphabetisierung förderten. Die Intellektuellen der Zeit betonten die Werte menschlicher Vernunft und empirischer Beweise, die auch heute noch von Bedeutung sind.
Mit dem „Stone of Destiny“ bleibt ein zentraler Teil der schottischen Geschichte lebendig, der sowohl die kulturellen als auch die politischen Aspekte dieser faszinierenden Epoche widerspiegelt. Das bemerkenswerte Erbe des Steins und die Vertiefung des Verständnisses für die schottische Identität sind auch heute noch von großer Bedeutung.
Für weitere Informationen über den „Stone of Destiny“ und seine Rolle in der britischen Geschichte lesen Sie mehr bei Focus, ORF und erfahren Sie mehr über die Geschichte Schottlands auf History Maps.