Wim Wenders, der 79-jährige deutsche Filmemacher, reist erstmals nach Indien, um dort von der indischen Film Heritage Foundation (FHF) mit einer Retrospektive seiner Werke geehrt zu werden. Die Veranstaltung trägt den Titel „Wim Wenders – King of the Road – The India Tour“ und findet vom 5. Februar bis 1. März statt. In dieser Zeit werden insgesamt 18 ausgewählte Werke des Regisseurs in fünf bedeutenden Städten gezeigt: Mumbai, Pune, Thiruvananthapuram, Kolkata und Neu-Delhi. Die Retrospektive umfasst Filme aus Wenders’ beeindruckenden fünf Jahrzehnten im Filmgeschäft.
Wenders, bekannt als Pionier des Neuen Deutschen Films und einer der führenden Köpfe des zeitgenössischen Kinos, äußerte sein Erstaunen darüber, dass Indien bislang nicht Teil seiner Reisen gewesen sei: „Es ist erstaunlich, dass Indien von der Landkarte gefallen ist“, sagte er in einem Interview. Die FHF-Direktor Shivendra Singh Dungarpur bezeichnete das Event als „einen wahr gewordenen Traum“.
Projektion von Wenders’ Meisterwerken
Die Retrospektive präsentiert restaurierte Spielfilme, Dokumentationen und Kurzfilme, darunter einige von Wenders’ bekanntesten und prämierten Arbeiten. Besonders hervorzuheben sind:
- Kings of the Road (1975)
- Paris, Texas (1984)
- Buena Vista Social Club (1999)
- Wings of Desire (1987)
- Pina (2011)
Wenders wird persönlich an den Vorführungen teilnehmen und Q&A-Sessions mit dem Publikum sowie Filmstudenten durchführen, um seinen künstlerischen Werdegang und die Themen seiner Arbeiten zu beleuchten. Die Vorführungen finden in verschiedenen renommierten Kinos, darunter das Regal Cinema in Mumbai, das Nandan Theater in Kolkata und das Habitat Centre in Neu-Delhi, statt.
Ein vielseitiger Filmemacher
Wim Wenders gehört zu den Schlüsselfiguren des Neuen Deutschen Films und hat in seinen über vier Jahrzehnten als Regisseur eine Vielzahl von Werken geschaffen, die von Meisterwerken bis hin zu kurvenreichen Experimenten reichen. Laut einer Analyse hat er seinen Stil in den letzten Jahren durch Dokumentarfilme und Essayfilms erweitert. Seine bedeutendsten Werke thematisieren die Verbindung zwischen Landschaft und psychischen Zuständen sowie zwischen persönlicher Identität und kulturellen Einflüssen, was besonders in Filmen wie „Paris, Texas“ zum Ausdruck kommt.
Neben seiner aktuellen Retrospektive in Indien ist Wenders’ letzter Film „Perfect Days“ (2023) nicht Teil der Vorführung, jedoch ist er für seinen neuesten Streich im Jahr 2024 zum Oscar nominiert worden. Zudem erhielt er im Jahr 2022 den Preis für sein Lebenswerk von der European Film Academy, was seine herausragende Stellung in der Filmindustrie unterstreicht.
Die FHF hat zuvor ähnliche Retrospektiven für namhafte Regisseure wie Christopher Nolan veranstaltet, und auch Bjorn Ketels, Direktor des Goethe-Instituts Mumbai, betonte Wenders’ maßgebliche Rolle in der Filmgeschichte. Mit dieser umfassenden Präsentation seines Gesamtwerks in Indien wird ein langersehnter Meilenstein gesetzt — nicht nur für Wenders, sondern auch für das indische Publikum, das mehr über die zeitgenössischen Perspektiven des Deutschen Meisters erfahren wird.
Für die Filmfans und die, die an Wenders’ Einflüssen interessiert sind, steht ein besonderes filmisches Erlebnis bevor, das Grenzen überwindet und Kulturen verbindet. Die Retrospektive verspricht nicht nur eine Rückschau auf die Werke eines Meisters, sondern auch ein Austausch zwischen verschiedenen filmischen Traditionen und Stimmen in der globalen Filmlandschaft.
Besuchen Sie die Retrospektive und erleben Sie die Werke von Wim Wenders, die so viele Generationen von Filmemachern und Zuschauern beeinflusst haben.
Zusätzliche Informationen finden Sie auf Gala, The Guardian und Variety.