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Überfüllte Straßen in Europa: Dubrovnik führt die Touristenstatistik an

Dubrovnik in Kroatien hat sich 2024 mit 27 Touristen pro Einwohner als das überfüllteste Reiseziel Europas etabliert, was zu erheblichen Problemen mit überlasteten Infrastrukturen und unzufriedenen Einheimischen führt.

Die touristische Überlastung scheint in Europa ein alarmierendes Problem zu sein, das sowohl Bewohner als auch Besucher betrifft. Persönlichkeiten und Fachleute warnen, dass die charmanten, aber überfüllten Reiseziele nach einem Umdenken verlangen. Mit sozialen Protesten und Forderungen an die Politik versuchen Einheimische, ihre Stimme in der Diskussion um den Massentourismus zu erheben.

Die Herausforderung des Overtourism verstehen

Das Phänomen des Overtourism, also der Überfüllung durch Touristen, ist für viele europäische Städte eine zunehmend drängende Herausforderung. Darunter leiden nicht nur die touristischen Hotspots wie Venedig und Amsterdam, sondern auch kleinere, zunehmend beliebte Reiseziele. Die lokalen Infrastrukturen sind überlastet, was zu einem Rückgang der Lebensqualität für die Anwohner führt. Lange Warteschlangen an Sehenswürdigkeiten und überfüllte Strände machen Reisen weniger angenehm.

Eine Liste der am stärksten betroffenen Destinationen

Aktuelle Daten von Holidu, einem Buchungsportal für Ferienunterkünfte, zeigen, dass Dubrovnik in Kroatien das überfüllteste Reiseziel Europas ist, mit 27 Touristen pro Einwohner. Rhodos folgt dicht dahinter mit 26 Touristen pro Einwohner. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass auch weniger bekannte Orte einem immer stärkeren Druck durch Touristenströme ausgesetzt sind.

Einheimische für Veränderungen mobilisieren

Städte wie Venedig haben bereits auf die Herausforderungen reagiert und planen für 2025 Eintrittsgebühren, um den Touristenstrom zu regulieren. Amsterdam hat ebenfalls Maßnahmen wie eine Touristensteuer eingeführt. Gleichzeitig gibt es in beliebten Urlaubsregionen wie Mallorca und den Kanaren immer wieder Proteste von Einheimischen, die ein Umdenken in der Politik fordern, um ihre Heimat vor der Überfüllung zu bewahren.

Langfristige Folgen für die Gesellschaft

Die sozialen und ökologischen Konsequenzen eines unkontrollierten Massentourismus sind sowohl für die Anwohner als auch für die städtische Infrastruktur gravierend. Städte wie Dubrovnik und Venedig haben durch den ständig wachsenden Besucherdruck bereits mit Erosion und anderen Umweltschäden zu kämpfen. Dies macht eine nachhaltige Planung unerlässlich, um die kulturellen Schätze und die Lebensqualität zu schützen.

Alternative Reiseoptionen suchen

Eine Möglichkeit für Touristen, das Überfüllungsproblem zu umgehen, besteht darin, außerhalb der Hauptreisezeiten zu reisen. Dadurch kann die Schönheit dieser Destinationen viel eindrucksvoller und entspannter erlebt werden. Touristen wird geraten, auch weniger bekannte Viertel und alternativere Destinationen zu entdecken, um den überfüllten Hauptattraktionen zu entkommen. Anstatt in den stark frequentierten Touristengebieten zu verweilen, bieten ruhige Orte wie Vlycha Bay auf Rhodos oft eine willkommene Abwechslung.

Diese zunehmende Debatte über den Massentourismus zeigt, dass eine Balance zwischen den Interessen von Reisenden und Anwohnern gefunden werden muss, um die einzigartigen Charaktere der europäischen Reiseziele zu bewahren.

Lebt in Hameln und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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