Reisen

Touristischer Overload: Spanische Städte kämpfen gegen den Ansturm von Besuchern – Maßnahmen und Proteste in San Sebastián, Valencia, Barcelona, Toledo und Santiago de Compostela

Spaniens Städte kämpfen gegen den Massentourismus

Der Ansturm von Touristen in spanischen Städten wie San Sebastián, Valencia, Barcelona, Toledo und Santiago de Compostela führt zunehmend zu Unmut in der Bevölkerung. Die überfüllten Gassen, der Lärm und die Veränderung der Wohnsituation durch die Umwandlung von Apartments in touristische Quartiere haben zu Protesten geführt. Anrikaner rufen zu Maßnahmen gegen den sogenannten Overtourism auf.

San Sebastián setzt auf begrenzte Gruppen und Ohrhörer für Stadtführungen

Um den Touristenansturm zu kontrollieren, hat San Sebastián die Gruppengröße bei geführten Stadtrundgängen auf 25 Teilnehmer begrenzt. Die Verwendung von Ohrhörern ist obligatorisch, während der Einsatz von Megafonen untersagt ist. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Zulauf zu kanalisieren und die Attraktivität der Stadt zu bewahren.

Valencia plant Einschränkungen für Mega-Kreuzfahrtschiffe

Auch in Valencia stehen Maßnahmen gegen den Overtourism auf der Agenda. Die Bürgermeisterin María José Catalá kündigte an, ab 2026 die Ankünfte von Mega-Kreuzfahrtschiffen stark einzuschränken. Zudem sollen Gruppenlimits für Stadtführungen eingeführt und besser abgestimmte Routen gefordert werden, um die Ansammlung an Touristen in bestimmten Bereichen zu reduzieren.

Barcelona führt Frühwarnsystem und Online-Ticketing für Touristenattraktionen ein

In Barcelona wird an einem Frühwarnsystem gearbeitet, das Touristen darüber informiert, wenn bestimmte Zonen oder Attraktionen überfüllt sind. Ein Beispiel hierfür ist der Park Güell, für den Eintrittskarten nur noch online erhältlich sind. Die Stadt setzt zudem auf eine Kampagne, die Besucher dazu aufruft, Respekt gegenüber den Einwohnern zu zeigen und deren Lebensraum zu respektieren.

Toledo erwägt Touristensteuer für Tagesausflügler

Die Stadt Toledo plant möglicherweise die Einführung einer Touristensteuer für Tagesausflügler, um die Belastung durch die täglichen Besuchermassen zu kompensieren. Bürgermeister Carlos Velázquez Romo weist darauf hin, dass viele Touristen keine Einnahmen für die Stadt generieren, da sie weder übernachten noch einkaufen. Die genaue Höhe und Umsetzung dieser Touristensteuer sind jedoch noch nicht bekannt.

Santiago de Compostela ringt um Lösungen gegen den Overtourism

In Santiago de Compostela haben Diskussionen über den Massentourismus begonnen, jedoch gibt es bisher keinen Konsens über konkrete Maßnahmen. Stadtführer und Experten fordern eine Touristensteuer für Tagesausflügler, um die Belastung für die Stadt zu reduzieren. Die Stadt arbeitet daran, Lösungen zu finden, um den Touristenandrang zu regulieren und das kulturelle Erbe zu schützen.

Ein Blick in die Zukunft

Angesichts des steigenden Drucks durch den Overtourism sind die spanischen Städte gezwungen, kreative Lösungen zu finden, um die Lebensqualität der Einwohner zu erhalten und die Attraktivität für Besucher zu bewahren. Die Maßnahmen reichen von Gruppenlimits bei Stadtführungen über die Einführung von Touristensteuern bis hin zur Einschränkung von Kreuzfahrtschiffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob die getroffenen Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen werden.

©dpa-infocom, dpa:240626-99-532489/2

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 20
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 109
Analysierte Forenbeiträge: 55

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"