Vorfall | Gesetzgebung |
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Ort | Spanien |
In Spanien sorgt ein neues Gesetz für Aufregung in der Tourismusbranche. Am 2. Dezember 2024 trat das umstrittene Königliche Dekret 933/2021 in Kraft, das von vielen als „Tourismus Big Brother“ bezeichnet wird. Trotz erheblichem Widerstand, sowohl aus dem Parlament als auch von Verbänden, soll es Hotels und anderen Unterkünften vorschreiben, über 40 unterschiedliche persönliche Daten von Touristen zu erfassen und diese regelmäßig an die Behörden zu übermitteln. Zu den geforderten Informationen zählen unter anderem Telefonnummern, E-Mail-Adressen und sogar Details zur Reisevergangenheit. Laut dem Schreiben der ECTAA müssen diese Daten täglich aktualisiert und drei Jahre lang gespeichert werden. Bei Nichteinhaltung drohen Unternehmen Geldbußen von bis zu 30.000 Euro, wie Merkur.de berichtet.
Reaktion der Branche und Auswirkungen auf den Tourismus
Der spanische Hotel- und Gaststättenverband CEHAT prüft bereits rechtliche Schritte gegen das Dekret. Branchenvertreter äußern Bedenken darüber, dass die neuen Vorschriften grundsätzliche Datenschutzrechte verletzen und die Reiseerfahrung für Touristen erheblich beeinträchtigen könnten. Die Reisebranche ist ein entscheidender Wirtschaftssektor für Spanien, der 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht. Im Jahr 2023 verzeichnete das Land 84 Millionen ausländische Besucher, darunter 10,7 Millionen Deutsche. Angesichts dieser Rekordzahlen sind die neuen bürokratischen Hürden besonders problematisch, da sie den Zugangsprozess für Reisende komplizierter machen könnten, wie Statista feststellt.
Auf globaler Ebene hat der Tourismus seit 2019 bedeutende Rekordhöhen erreicht, mit 1,5 Milliarden internationalen Reisen vor der Pandemie. In Europa zählte Spanien im Jahr 2023 mit rund 80 Millionen Reisen zu den bevorzugten Reisezielen. Diese Entwicklung macht die neuen Vorschriften umso bedenklicher, da sie potenziell das Reiseverhalten und die Ökonomie eines der wichtigsten Touristenzentren Europas beeinflussen könnten.
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