Die griechische Insel Santorini steht vor herausfordernden Zeiten, da sie sich von einer Serie starker Erdbeben zu erholen versucht. Seit dem 26. Januar 2025 wurden mehr als 24.500 Erdstöße registriert, darunter viele mit einer Magnitude von 4 oder mehr, und der stärkste erreichte 5,3. Die seismische Aktivität hat in den letzten Tagen jedoch abgenommen, und es gibt keine Anzeichen eines drohenden Vulkanausbruchs, wie LN-Online berichtet.

Die vielen Erschütterungen führten dazu, dass Schulen im Februar für vier Wochen geschlossen wurden, mit einem geplanten Wiedereröffnungsdatum an diesem Dienstag. Diese Entwicklung hat sowohl Einheimische als auch die Tourismusbranche in Sorge versetzt. Santorini ist eine der beliebtesten Tourismusdestinationen Griechenlands und hat im Jahr 2022 etwa 3,5 Millionen Besucher empfangen, eine Zahl, die die Einwohnerzahl der Insel bei weitem übersteigt.

Sinkende Buchungen und touristische Unsicherheit

Trotz guter Buchungszahlen zu Jahresbeginn, die um 10% über dem Vorjahresniveau lagen, zeigen sich nun erste Auswirkungen der Erdbebenkrise: Die Reservierungen sind nach den seismischen Aktivitäten spürbar zurückgegangen. Einige Kreuzfahrtschiffe vermeiden die Insel, was weitere Rückgänge bei den Besucherzahlen mit sich bringt. Merkur berichtet, dass Hotelbetreiber und Reiseveranstalter besorgt sind und eine schwache Tourismussaison für 2025 befürchten.

Die Tourismusbranche ist von entscheidender Bedeutung für die griechische Wirtschaft, und Santorini trägt etwa 2,5% zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei, was ca. 5,9 Milliarden Euro jährlich ausmacht. Die Notwendigkeit, die Gehälter von Saisonarbeitskräften zu sichern, und die Möglichkeit, dass diese nach anderen Beschäftigungen suchen, wie zum Beispiel auf Korfu, sind weitere Sorgenfaktoren für die Betreiber.

Reaktionen und Hilfsmaßnahmen

Um die Situation zu entschärfen, bietet Aegean Airlines kostenlose Rückflugtickets für Reisende an, die während der Erdbeben von Santorini aufs Festland geflogen sind. Derweil wurden Renovierungsarbeiten in Hotels, die aufgrund von Schäden ausgesetzt werden mussten, bereits gestoppt. Die Regierung hat eine Abgabe von 20 Euro pro Kreuzfahrtpassagier eingeführt, hofft jedoch auf eine Aussetzung dieser Zahlung für die bevorstehende Saison.

Die Bevölkerung auf Santorini, insbesondere ältere Menschen, erinnert sich an das verheerende Erdbeben von 1956. Diese historische Perspektive verstärkt die gegenwärtigen Ängste. Dabei bleibt Griechenland trotz der seismischen Aktivitäten ein sicheres Reiseziel, auch wenn das Auswärtige Amt von nicht notwendigen Reisen nach Santorini abratet. Greece-moments verdeutlicht, dass das Land regelmäßig Erdbeben erlebt, die meisten jedoch schwach und kaum spürbar sind.