Wer einen neuen Reisepass beantragt, muss sich auf längere Wartezeiten einstellen. Die Bundesdruckerei, zuständig für die Herstellung von Pässen und Ausweisen, kämpft derzeit mit einem Stau, der zu Verzögerungen bei der Bearbeitung führt. Aufgrund einer außergewöhnlich hohen Anzahl von Bestellungen benötigt die Bundesdruckerei derzeit etwa fünf bis sechs zusätzliche Werktage, was die Lieferzeit für Reisepässe auf ungefähr 18 Tage verlängert.
In den ersten Wochen des Jahres 2024 wurde ein Rekordanstieg bei Reisepassanträgen verzeichnet. Innerhalb von vier Wochen sollen mehr als 600.000 Reisepässe beantragt worden sein, was zu einem Antragsstau in der Bundesdruckerei führte. Dieser Anstieg wird auf das Bestellverhalten infolge der Pandemie zurückgeführt, wobei mehr Menschen den Personalausweis genutzt haben.
EU-Bürgerinnen und Bürger können mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweis frei in den 27 EU-Ländern sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz reisen, die Teil des Schengen-Raums sind. Kinder unter zwölf Jahren benötigen einen elektronischen Reisepass, sobald der alte Pass abgelaufen ist. Deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger können mit ihrem Reisepass visumfrei in über 170 Länder reisen.
Für Reisen zwischen Schengen-Ländern und bestimmten weiteren Zielen wie Zypern, Irland, Rumänien und Bulgarien sowie für spezifische Grenzübergänge gelten besondere Vorschriften, die die Vorlage eines gültigen Reisedokuments erfordern. Die Kosten für einen neuen Reisepass betragen 70 Euro für Personen ab 24 Jahren, wobei zusätzliche Gebühren anfallen können, wenn der Pass an einem anderen Bürgeramt beantragt wird. Bei der Antragstellung werden biometrische Passbilder sowie die Fingerabdrücke der Antragstellenden benötigt.