Polizeiposten in 8 Kantonen vorübergehend geschlossen – Ukraine-Konferenz verursacht Personalengpass

Kamala Harris, Olaf Scholz, Emmanuel Macron und zahlreiche weitere hochrangige Politiker werden nächste Woche auf dem Bürgenstock erwartet. Dort findet die Ukraine-Friedenskonferenz im Kanton Nidwalden statt, was zu einer erhöhten Arbeitsbelastung für die Polizei führt. Um dieses Event abzusichern, entsenden alle Kantone zusätzliche Polizeikräfte nach Nidwalden, was wiederum zur vorübergehenden Schließung von mindestens 45 Polizeiposten in mindestens acht Kantonen führt. Besonders betroffen ist dabei der Kanton Luzern, wo 23 von 28 Posten temporär geschlossen werden.

Regierungsrätin Laura Dittli betont jedoch, dass die Grundversorgung jederzeit gewährleistet ist, auch während der Friedenskonferenz. Die sichtbare Präsenz und Patrouillentätigkeit der Polizei werden aufrechterhalten. Trotz der Schließungen betont auch Regierungsrätin Ylfete Fanaj, dass die Sicherheit nicht beeinträchtigt ist und die Polizeiarbeit wie gewohnt fortgesetzt wird. Lediglich bei Schaltergeschäften kann es zu Einschränkungen kommen. Die Zentralschweizer Polizeikorps unterstreichen ebenfalls die Sicherstellung der polizeilichen Leistungen während der Konferenz.

Es wird erwartet, dass die Polizeiposten-Schließungen im Kanton Luzern aufgrund der erhöhten Arbeitsbelastung durch die Friedenskonferenz stattfinden. Schon in der Vergangenheit kam es in Luzern zu ähnlichen Maßnahmen, beispielsweise während Fußballspielen des FC Luzern oder internationalen Konferenzen wie dem World Economic Forum oder der WTO-Konferenz in Genf. Kriminologe Dirk Baier betont, dass die Schließung von Polizeiposten kein direktes erhöhtes Kriminalitätsrisiko mit sich bringt. Die Polizeipräsenz steht nicht in direktem Zusammenhang mit einem Anstieg an Straftaten, sodass keine vermehrte Gewalt oder Eigentumsdelikte zu erwarten sind.