Am 14. Januar begann in China die Hauptreisezeit rund um das traditionelle Neujahrsfest, bekannt als „Chunyun“, die bis zum 22. Februar dauern wird. Während dieser Zeit rechnet das chinesische Verkehrsministerium mit erstaunlichen neun Milliarden Einzelreisen, was die größte Völkerwanderung aller Zeiten darstellt, so berichtet Merkur. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, in dem 8,4 Milliarden Reisen gezählt wurden. Die massive Mobilität während dieser Zeit wird durch die große Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen unterstützt, die oft Verwandte an verschiedenen Orten besuchen.

Die Entwicklung der Reisestatistiken ist beachtlich: In den Jahren vor der Corona-Pandemie wurden jährlich etwa drei Milliarden Reisen registriert. Nach den schwierigen Corona-Jahren 2021 und 2022, in denen lediglich 870 Millionen beziehungsweise 1,05 Milliarden Reisen durchgeführt wurden, also ein dramatischer Rückgang, stieg die Zahl im Jahr 2023 auf 4,7 Milliarden. Diese Veränderungen sind auf den erneut auftretenden Nachholbedarf nach sozialen Kontakten und Reisen zurückzuführen.

Reiseverhalten und Sicherheitsbedenken

Eine wesentliche Beobachtung während dieser Chunyun-Periode ist, dass immer mehr Menschen mit dem eigenen Auto reisen. Dies spiegelt eine gestiegene Nachfrage nach Sicherheit und Bequemlichkeit wider. Das Gesundheitsrisiko durch das Humanmetapneumovirus (HMPV) ist in dieser Zeit ein wichtiges Thema. Laut CNN wurden in China in diesem Winter steigende Atemwegserkrankungen verzeichnet, insbesondere durch HMPV, das auch bei älteren und immun geschwächten Personen schwerwiegende Krankheiten verursachen kann.

Das chinesische CDC beobachtet einen Anstieg der HMPV-Fälle, der typischerweise in den Wintermonaten auftritt. In den letzten Wochen wurden auch Anstiege bei anderen Atemwegserkrankungen, wie saisonaler Grippe und respiratorischem Synzytialvirus (RSV), festgestellt. Trotz dieser Entwicklungen weist die WHO darauf hin, dass die Krankenhausnutzung in China derzeit niedriger als im Vorjahr ist.

Praktische Empfehlungen für Reisende

Für Reisende nach China ist es besonders wichtig, sich über die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise zu informieren. So wird empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste „Elefand“ einzutragen und auf ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz zu achten, wie diplomatisches Protokoll mitteilt. Deutsche Staatsangehörige können bis zum 31. Dezember 2025 visumsfrei für bis zu 30 Tage nach China reisen, müssen jedoch bestimmte Sicherheitsbestimmungen beachten und gegebenenfalls ihre Unterkünfte registrieren.

Darüber hinaus ist es wichtig, Vorsichtsmaßnahmen gegen die weit verbreitete HMPV-Infektion zu ergreifen, da sich das Virus durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Die Amerikanischen Gesundheitsbehörden schätzen, dass HMPV zwischen 10-12% der Atemwegserkrankungen bei Kindern verursacht. Das Tragen von Masken in überfüllten Räumen und das Vermeiden von engen Kontakten kann helfen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren.