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Kreuzfahrtgebühr: Mykonos und Santorin gehen gegen Touristenüberfluss vor

Die griechischen Inseln Mykonos und Santorin implementieren eine neue Maßnahme, die für Kreuzfahrtpassagiere zusätzliche Kosten mit sich bringt. Ab sofort wird eine Gebühr von 20 Euro pro Passagier fällig, ein Schritt, der von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis angekündigt wurde. Laut Mitsotakis ist die Entscheidung eine Antwort auf zunehmenden Druck durch die Kreuzfahrtindustrie, die in letzter Zeit die touristischen Hotspots des Landes belastet hat.

Diese Maßnahme erlangt besondere Bedeutung, da Mykonos und Santorin nicht nur malerische Landschaften und historische Stätten bieten, sondern auch mit einem erheblichen Anstieg der touristischen Besucherzahlen konfrontiert sind. Während einer Messe in Thessaloniki erläuterte Mitsotakis, dass die Gewässer und Strände Griechenlands weitreichend geschätzt werden, jedoch müssen Maßnahmen ergriffen werden, um eine Überlastung der beliebten Reiseziele zu verhindern.

Überlastung durch Kreuzfahrtschiffe

Die Zahlen sprechen für sich: Im vergangenen Jahr haben etwa 800 Kreuzfahrtschiffe rund 1,3 Millionen Passagiere nach Santorin gebracht, wo lediglich 15.500 Menschen wohnen. Ein Übermaß an Besuchern im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung wirft Fragen zur Nachhaltigkeit des Tourismus auf. Dies wird durch die Rekordbesucherzahlen des letzten Jahres verstärkt, als insgesamt 32,7 Millionen Touristen Griechenland besuchten, von denen sich etwa 3,4 Millionen auf den berühmten Inseln aufhielten.

Während einige Maßnahmen zur Begrenzung der Kreuzfahrtschiffe in Erwägung gezogen werden, betont Mitsotakis, dass Griechenland auf keinen Fall als feindlich gegenüber dem Tourismus wahrgenommen werden darf. Der Tourismussektor ist von zentraler Bedeutung für die griechische Wirtschaft und trug im Jahr 2023 etwa 13 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Die Einführung dieser Gebühr, deren Startdatum noch nicht bekannt gegeben wurde, könnte einen Wendepunkt darstellen, um Touristenströme besser zu regulieren. Die griechische Regierung zeigt sich besorgt über die Herausforderungen, die mit dem Massentourismus einhergehen, und ist bestrebt, ein Gleichgewicht zwischen der wirtschaftlichen Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen und den Bedürfnissen der Einheimischen zu finden.

Die Relevanz dieser Entscheidung wird auch im Licht der jüngsten Entwicklungen in der Tourismusbranche deutlich, nicht zuletzt vor dem Hintergrund anderer europäischer Destinationen, die ähnliche Schritte unternehmen, um ihre Natur und Kultur zu schützen. Ein Beispiel ist Teneriffa, wo eine Eintrittsgebühr für Wanderwege eingeführt wurde, um die Auswirkungen des Massentourismus zu minimieren.

Insgesamt zeigt die Entscheidung der griechischen Regierung, Gebühren für Kreuzfahrtpassagiere einzuführen, den wachsenden Wunsch, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Griechenland bleibt ein äußerst attraktives Reiseziel, aber es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass die Schönheit und der Reichtum der Region auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

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