Die Ferieninsel Mallorca hat einen harten Kampf gegen den Exzesstourismus eingeleitet, da die zunehmende Anzahl von Touristenströmen die einst idyllischen Buchten und Dörfer überflutet. Um dem Massentourismus entgegenzuwirken, wurden bereits 2020 Maßnahmen ergriffen, um den sogenannten Sauftourismus einzudämmen. Beliebte Lokale wurden geschlossen, und Alkohol-Flatrates in Hotels sind mittlerweile tabu.
Nach einer neuerlichen Verschärfung der Regeln ist es seit dem 11. Mai Urlaubern in bestimmten Party-Zonen auf Mallorca untersagt, Alkohol in der Öffentlichkeit zu konsumieren. Bei Zuwiderhandlung drohen Bußgelder zwischen 500 und 1500 Euro. Mancherorts sind Terrassen von gastronomischen Betrieben davon ausgenommen, ebenso wie Boote, auf denen der Alkoholausschank weiterhin gestattet ist. Diese Regelung wird von vielen befürwortet, um den unzivilisierten Tourismus in bestimmten betroffenen Gebieten einzudämmen.
Dennoch sind nicht alle Einheimischen von den neuen Regelungen überzeugt. Eine Wirtin äußerte sich enttäuscht darüber, dass sich die Situation am Ballermann nicht verbessert habe. Sie beklagte die mangelnde Polizeipräsenz und die Rückkehr von störenden Elementen wie Hütchenspielern und aggressiven Händlern. Kolumnisten der Mallorca Zeitung äußerten ähnliche Bedenken und befürchten, dass Gesetze und hohe Preise nicht ausreichen, um das Verhalten der Touristen langfristig zu ändern.
Trotz der getroffenen Maßnahmen ist die Sorge vor nächtlichen Exzessen von Mallorca-Touristen weiterhin präsent. Anwohner planen eine Demonstration in Palma, um auf die Probleme des Exzesstourismus aufmerksam zu machen. Neben der Beschränkung des Alkoholkonsums wird auch die Zahl der Gästebetten auf der Insel reduziert, um die negativen Auswirkungen des Massentourismus einzudämmen. Die Bemühungen, den Exzesstourismus zu kontrollieren, bleiben eine große Herausforderung für Mallorca.