Kallax ist mehr als nur der Name eines beliebten Lagerregals von IKEA; es ist auch ein kleines, charmantes Dorf in Schwedisch-Lappland, nahe Luleå. Mit einer Bevölkerung von lediglich 500 Einwohnern ist Kallax bekannt für seine einzigartige Kulinarik, insbesondere den fermentierten Fisch Surströmming, und eine jährliche Feier im August, die die lokale Kultur hervorhebt. Diese Verbindung zwischen Produktnamen und Orten ist ein Teil des kreativen Erbes von IKEA, das seine Wurzeln in den 1970er-Jahren hat, als Gründer Ingvar Kamprad ein ausgeklügeltes Namenssystem für seine Produkte entwickelte.
Die Namen vieler IKEA-Produkte stammen von echten schwedischen Orten, was dazu führt, dass diese oft unbekannten Destinationen ein wenig mehr Aufmerksamkeit erhalten. Der schwedische Tourismusverband „Visit Sweden“ hat aufgrund dieser Namensgebung sogar Kampagnen gestartet, beispielsweise die 2021 ins Leben gerufene Initiative „Entdecke die Originale“, um die Namen der Produkte mit ihren realen Inspirationsquellen zu verknüpfen.
Kreative Namensgebung bei IKEA
Das Benennungssystem von IKEA funktioniert folgendermaßen: Badezimmerartikel werden meist nach Seen benannt, während Sofas, Stühle und Regale nach Orten benannt werden. Häufig werden auch männliche Vornamen sowie schwedische Substantive und Verben verwendet, erläutert ostsee-zeitung.de. So stammt beispielsweise das Kallax-Regal direkt aus der geographischen Inspiration des gleichnamigen Dorfs.
Zusätzlich gibt es viele andere bekannte IKEA-Namen, wie Bolmen, der zehntgrößte See Schwedens, der durch seine Trinkwasserqualität besticht, oder Ektorp, benannt nach einem Stadtteil in Nacka. Auch Misterhult, eine Gegend mit reicher Flora und Fauna und Stubbarp, benannt nach einem Herrenhaus in Skåne, sind Teil des spannenden Namenssystems.
Ein Roadtrip durch Schweden
Die weiterhin entstehende Popularität schwedischer Orte wurde durch die Reise von Kevin Lynch, einem Werbetexter aus Chicago, verstärkt. Lynch machte sich im Juli 2023 mit seinem Hund Umlaut auf den Weg, um alle 21 schwedischen Provinzen zu besuchen und erlebte dabei eine 4.600 Kilometer lange Strecke. Seine Erfahrungen auf diesem Roadtrip, der von seiner Frau inspiriert wurde, liefern nicht nur Einblicke in die Landschaft, sondern auch in die Beziehung der Einheimischen zu den IKEA-Namen ihrer Städte. Viele waren sich nicht bewusst, dass ihre Orte nach Produkten von IKEA benannt worden waren, wie zum Beispiel Läckö und Norberg, die tatsächlich Möbelstücke repräsentieren.
Die begleitende Kampagne „Discover the Originals“ der schwedischen Tourismusbehörde unterstützt diese Verbindung, um das Interesse an diesen Orten zu fördern und die Menschen zu ermutigen, mehr über die Herkunft der IKEA-Namen zu erfahren, wie auf cnn.com beschrieben wird. Lynch plante seine Route teils im Voraus und fand während seiner Reise unvergessliche Erlebnisse und Begegnungen mit Einheimischen, was seine Sicht auf die Produkte veränderte.
Ein weiteres interessantes Faktum: IKEA, ein Akronym für Ingvar, Kamprad, Elmtaryd und Agunnaryd, verändert die Wahrnehmung seiner Produkte immer wieder. Seit seiner Gründung im Jahr 1943 hat IKEA nicht nur die Möbelbranche revolutioniert, sondern auch die kulturelle Landschaft Schwedens mit seinen einzigartigen Produktnamen, die Geschichten erzählen und zum Reisen anregen.