Nach Insolvenz – FTI Touristik storniert alle gebuchten Reisen
Europas drittgrößter Reiseveranstalter, FTI, musste trotz vorheriger Absagen aller Reisen bis zum 5. Juli nun alle weiteren gebuchten Reisen stornieren. Insgesamt sind 175.000 Pauschalreisen und bestimmte Einzelleistungen betroffen, die Kunden für Abreisen ab dem 6. Juli über die insolventen Gesellschaften FTI Touristik GmbH und BigXtra Touristik GmbH sowie über die Vertriebsmarke 5vorFlug gebucht hatten.
Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) war bereit, mit anderen Reiseveranstaltern die Verrechnung bestehender Erstattungsansprüche zu regeln. Leider konnte in der Kürze der Zeit keine Lösung zur Übernahme der Pauschalreisen gefunden werden. Daher wurden nun alle verbleibenden Reisen storniert, um den Kunden von FTI die nötige Planungssicherheit zu geben und ihnen die Möglichkeit zu einer sofortigen Neubuchung bei einem anderen Anbieter zu ermöglichen.
Der vorläufige Insolvenzverwalter gab bekannt, dass das Gesamtvolumen der bestehenden Reisebuchungen einen hohen dreistelligen Millionenbetrag ausmacht. Alle Anzahlungen von Pauschalreisenden werden vom Reisesicherungsfonds erstattet, sodass jeder Pauschalreisende sein Geld zurückerhält. Kunden, die nur Einzelleistungen wie Flüge, Hotels und Transfers über FTI gebucht haben, haben jedoch keinen Anspruch auf Rückerstattung bereits geleisteter Zahlungen durch den DRSF.
Zudem konnte der Insolvenzverwalter die Zukunft der rund 230 Reisebüros der Touristik Vertriebsgesellschaft TVG sichern. Die Raiffeisen Vertriebs GmbH übernahm den 50-Prozent-Anteil von FTI und ist nun alleiniger Eigentümer. Der Insolvenzantrag wurde vor knapp zwei Wochen beim Amtsgericht München gestellt.
Die Informationen wurden am 15.06.2024 im Programm Deutschlandfunk veröffentlicht.
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