Reisen

Das grüne Dilemma: Zwischen Echt und Fake – Wie Hotels mit Öko-Labels täuschen

Der Schwindel um grüne Siegel: Wie Verbraucher auf umweltfreundliche Hotels hereinfallen.

Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle im Bereich des Reisens, insbesondere in Bezug auf Unterkünfte. Eine Vielzahl von Öko-Labels und der Begriff des Greenwashing sind dabei entscheidende Faktoren. Kürzlich hat das Hotelportal Booking sein Öko-Label eingestellt, nachdem die niederländische Verbraucherschutzbehörde interveniert hatte. Greenwashing, als eine Form von Irreführung oder Betrug, ist seither verstärkt in den Fokus gerückt.

Die Entstehung des Begriffs Greenwashing geht auf das Jahr 1986 zurück, als Jay Westerveld auf den Fidschi-Inseln ein Hotel entdeckte, das sich mit umweltfreundlichen Maßnahmen schmückte, letztendlich aber die Hotelinfrastruktur auf Kosten des empfindlichen Korallenriffs ausbaute. Heutzutage ist Greenwashing weit verbreitet, insbesondere bei großen Hotelketten, die Umweltschutz in ihre Unternehmensrichtlinien integriert haben.

Ein zentrales Problem für Reisende besteht darin, dass es derzeit keine konsistenten Umweltstandards für Zertifizierungen gibt. Weltweit existieren hunderte von unterschiedlich gestalteten Umweltsiegeln, von denen nur wenige als besonders zuverlässig gelten, wie beispielsweise Ecolabel, Green Globe, Green Key, Green Sign und Tourcert. Diese Siegel zeichnen sich durch hohe Ansprüche sowie Transparenz aus und können bei Nichteinhaltung der Kriterien auch wieder entzogen werden.

Reisende sind somit aufgefordert, bei der Wahl ihrer Unterkunft sorgfältig zu prüfen, welches Umweltsiegel verwendet wird. Eine empfohlene Vorgehensweise ist es, die Zertifizierung auf der Hotel-Website zu überprüfen oder sich anhand des offiziellen Namens des Labels im Internet genauer zu informieren. Durch eine zunehmende Transparenz und den Einsatz von unabhängigen, etablierten Umweltsiegeln kann langfristig das Vertrauen der Verbraucher gestärkt werden und eine nachhaltigere Reisepraxis etabliert werden.

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Lebt in Niendorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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