Ein prominenter palästinensischer Arzt, Dr. Ghassan Abu Sitta, der als Chirurg in Gaza tätig war und Augenzeuge der dortigen Ereignisse wurde, wurde die Einreise nach Frankreich verweigert. Dort sollte er vor dem Senat sprechen und über seine Erfahrungen in Gaza berichten. Dieser Vorfall folgte auf eine frühere Einreiseverweigerung nach Deutschland im April, als er an einer pro-palästinensischen Veranstaltung in Berlin teilnehmen sollte, die von den Behörden untersagt wurde.
Nachdem er am Pariser Flughafen Charles de Gaulle angekommen war, wurde ihm die Einreise verwehrt, da die deutschen Behörden angeblich ein Einreiseverbot für ein Jahr in alle europäischen Länder verhängt hatten. Dr. Abu Sitta äußerte, dass „Festung Europa Zeugen der Gräueltaten zum Schweigen bringt, während Israel ohne Konsequenzen handelt.“ Seine Abschiebung aus Deutschland, nachdem er dort intensiv befragt worden war, hatte zu weitreichender Kritik von Aktivisten und Menschenrechtsorganisationen geführt.
Dr. Abu Sitta, der über mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung verfügt und in zwölf Konfliktzonen medizinische Hilfe geleistet hat, lieferte nach seiner Rückkehr aus Gaza Zeugenaussagen an die Polizei in Großbritannien, um Beweise für mutmaßliche Kriegsverbrechen Israels zu sammeln. Israel steht derzeit vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Völkermords an den Palästinensern im Gaza-Streifen seit dem 7. Oktober. Die heftigen Kämpfe haben zu einer verheerenden humanitären Krise geführt, wobei laut dem Gesundheitsministerium Gazas tausende Menschen getötet und verwundet wurden, darunter viele Frauen und Kinder. Die Angriffe haben zu einer akuten Hungersnot geführt und die Zwangsumsiedlung von fast zwei Millionen Menschen aus dem Gazastreifen verursacht.
Diese jüngsten Entwicklungen zeigen die brisante Lage in der Region und die Hürden, mit denen Aktivisten und Zeugen konfrontiert sind, die versuchen, über die Gräueltaten und Verletzungen der Menschenrechte in Gaza zu sprechen.