Russland plant die Wiedereinführung der einstigen sowjetischen Automarke Wolga. Die Präsentation neuer Wolga-Modelle stößt jedoch auf Kritik, da die Fahrzeuge chinesische Fahrzeugteile enthalten. Trotz des prominenten Firmenlogos des russischen Autobauers Gorkowski Awtomobilny Sawod (Gaz) handelt es sich bei den neuen Wolgas lediglich um die Montage von Fahrzeugen der chinesischen Marke Changan. Lediglich die Frontstoßstange und der Kühlergrill sind eigenes Design.
Die Investitionen in die Serienproduktion der Wolga-Fahrzeuge belaufen sich auf über 60 Milliarden Rubel. Die Produktion soll noch im selben Jahr beginnen und bei Gaz in Nischni Nowgorod stattfinden, aber offiziell von der neu gegründeten Firma PLA (Produktion von Pkw) durchgeführt werden. Diese Firma ist erst vor wenigen Tagen im Unternehmensregister eingetragen worden.
Die russische Automobilindustrie ist in eine Krise geraten, beeinflusst durch Sanktionen und den Ukraine-Krieg. Die westlichen Sanktionen führten dazu, dass westliche Automobilkonzerne ihre Produktion in Russland einstellten. Vor dem Kriegsbeginn wurden beispielsweise Modelle von VW und Skoda bei Gaz in Nischni Nowgorod hergestellt. Seitdem sind die Produktionszahlen stark gesunken.
Um die heimische Produktion in der Automobilindustrie anzukurbeln, plant Russland, verstärkt auf einheimische Autos zu setzen. Jedoch hat die Qualität der chinesischen Ersatzteile, die einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Automobilsektors geleistet haben, zu Beschwerden geführt. Diese Teile können zu schweren Schäden führen und erfordern regelmäßige Reparaturen. Russland strebt an, dass alle Beamten des Landes heimische Autos fahren, was an die Politik des ehemaligen Präsidenten Boris Jelzin erinnert.