Die BJP konzentriert sich darauf, Wähler der Backward Classes und der Dalits in Karnataka zu gewinnen, während die Kongresspartei versucht, auch Minderheitenstimmen zu konsolidieren. Die BJP setzt darauf, dass die Veerashaiva-Lingayat-Gemeinschaft sie weiterhin unterstützt, insbesondere mit dem Sohn des ehemaligen Chief Ministers BS Yediyurappa, BY Vijayendra, als Parteipräsident im Bundesstaat. Darüber hinaus hofft die BJP auf die sogenannte ‚Modi-Welle‘, um Wähler anzuziehen. Allerdings fehlen der Partei prominente Vertreter der Backward Classes und Dalits, die Wähler mobilisieren könnten.
Politische Analysten weisen darauf hin, dass Siddaramaiah, Yediyurappa und HD Deve Gowda in Karnataka als unbestrittene Führer ihrer Gemeinschaften gelten. Seit den letzten Landtagswahlen hat sich der stellvertretende Ministerpräsident DK Shivakumar als prominenter Vokkaliga-Führer im alten Mysuru herauskristallisiert. Aus diesem Grund haben die BJP und die JDS eine Allianz für die Lok Sabha-Wahlen geschmiedet. Die Kongresspartei hat ihren Fokus in Nordkarnataka darauf gelegt, die AHINDA-Stimmen zu gewinnen. In einigen Regionen haben sich die Koli aka Kabbaliga-Gemeinschaften anscheinend der Kongresspartei zugewandt, da ihre Führer wie Baburao Chinchansur wieder in gutem Einvernehmen mit dem AICC-Präsidenten Mallikarjun Kharge stehen.
Neben den AHINDA-Stimmen hofft der Kongress auch darauf, dass Kandidaten aus der Veerashaiva-Lingayat-Gemeinschaft, insbesondere aus verschiedenen Untersektionen, die der Partei angehören, unterstützt werden. Beispielsweise treten Mrinal Hebbalkar und Samyukta Patil, die der Panchamasali-Untersektion angehören, in Belagavi bzw. Bagalkot an. Ein weiterer Kandidat, Ananda Gaddadevaramutt, aus der Jangama-Untersektion, tritt aus Haveri an. Der ehemalige stellvertretende Chief Minister Laxman Savadi, ein Ganiga Lingayat, hat aggressiv in Nordkarnataka Wahlkampf betrieben.