Kritische Warnungen zu Asthmamedikament für Kinder unter neun Jahren: Über 500 psychiatrische Nebenwirkungen gemeldet.

Über 500 unerwünschte neuropsychiatrische Reaktionen bei Kindern unter neun Jahren wurden im Zusammenhang mit einem Asthmamedikament gemeldet, das nun wegen seiner Risiken neue Warnhinweise erhalten soll. Die britische Arzneimittelbehörde (MHRA) kündigte letzte Woche an, dass auffälligere Warnhinweise den Verpackungen des Asthmamedikaments Montelukast, das unter dem Markennamen Singulair verkauft wird, hinzugefügt würden. Nach Bedenken von Familien über berichtete Nebenwirkungen, die Schlafstörungen, Aggressionen und Depressionen beinhalten können, wurde diese Maßnahme ergriffen. Viele Eltern gaben an, nicht angemessen vor den Risiken gewarnt worden zu sein.

Laut dem Yellow Card Scheme für die Meldung von vermuteten unerwünschten Arzneimittelreaktionen wurden 1.282 Berichte über vermutete neuropsychiatrische unerwünschte Arzneimittelreaktionen auf Montelukast gemeldet. Die Zahlen zeigen, dass zwischen 1998 und dem 31. März 2024 541 Berichte über unerwünschte psychiatrische Reaktionen bei Kindern im Alter von 0-9 Jahren vorlagen. Dies steht im Vergleich zu 141 Berichten für Jugendliche im Alter von 10-19 Jahren und 155 Berichten für Erwachsene im Alter von 20-39 Jahren.

Graham Miller aus Südwest-London, dessen Sohn Harry sich im Februar 2018 im Alter von 14 Jahren das Leben nahm, begrüßte die neuen Warnhinweise. Harrys Mutter Alison Miller ist überzeugt, dass das Medikament zum Tod ihres Sohnes führte, und das Paar möchte die Untersuchung des Todes ihres Sohnes wieder aufnehmen. Die MHRA betont jedoch, dass die Vorteile des Medikaments die Risiken für die meisten Patienten nach wie vor überwiegen. Organon, das für Singulair in Großbritannien verantwortlich ist, erklärte, dass Sicherheit der Medikamente und der Menschen, die sie einnehmen, höchste Priorität habe. Berichte über unerwünschte Ereignisse würden ernst genommen, und die Sicherheit von Singulair werde kontinuierlich überwacht.