Der bekannte Filmemacher Mohammad Rasoulof wurde von einem Landesgericht wegen „Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“ zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, wie sein Anwalt Babak Paknia mitteilte. Rasoulof, dessen Film diesen Monat im Wettbewerb beim Cannes Film Festival gezeigt werden sollte, erhielt eine fünfjährige Haftstrafe. Das Gerichtsurteil umfasste auch „Auspeitschung, Geldstrafe und Einziehung von Eigentum“.
Rasoulofs Film „Seed of the Sacred Fig“ sollte im Hauptwettbewerb des Cannes Film Festivals gezeigt werden. Der Regisseur, in seinen frühen 50ern, wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, wird aber laut Paknia nur fünf Jahre verbüßen müssen. Nach iranischem Recht laufen die Gefängnisstrafen gleichzeitig.
Gemäß dem Anwalt wurde Rasoulof des „Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“ schuldig befunden. Die offiziellen Medien im Iran haben das Urteil noch nicht veröffentlicht. Es wurde berichtet, dass die iranischen Behörden Personen, die an der Produktion von „Holy Fig Seed“ beteiligt waren, vorgeladen und verhört hätten, mit dem Druck, den Film vom Cannes Film Festival zu entfernen. Es ist nicht unmittelbar bekannt, wie viele Personen an der Produktion befragt wurden.
Rasoulof gewann 2020 den Goldenen Bären, den Hauptpreis des Berliner Filmfestivals, für seinen anti-Todesstrafenfilm „There Is No Evil“. Er wurde im Juli 2022 festgenommen und im folgenden Jahr nach dem Abklingen der landesweiten Proteste, die im September 2022 begannen, freigelassen. Die Teilnahme am Cannes Festival ist in den letzten Jahren für iranische Schauspieler und Regisseure immer wichtiger geworden.