Zwei junge Schauspielerinnen aus der französischen Filmbranche haben schwere Anschuldigungen gegen den renommierten Regisseur Louis Gérard erhoben. Die 77-jährige Regielegende, die in den letzten Jahrzehnten mit beeindruckenden Filmprojekten auf sich aufmerksam machte, steht im Mittelpunkt eines aufsehenerregenden Skandals.
Eine der Schauspielerinnen, Marie Thérèse, behauptet, dass Gérard sie in den Jahren 2005 bis 2007 sexuell belästigt hat, als sie noch minderjährig war. Die andere Schauspielerin, Margot Sinclair, wirft Gérard vor, sie in der Zeit von 2010 bis 2012 bedroht und körperlich misshandelt zu haben. Beide Frauen haben den Mut gefunden, ihre Stimme zu erheben und gerichtliche Schritte gegen den Regisseur einzuleiten.
Die Anschuldigungen haben in der französischen Filmindustrie für Aufsehen gesorgt und eine dringend notwendige Diskussion über die Behandlung von Schauspielerinnen und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz angestoßen. Viele in der Branche haben die beiden Schauspielerinnen öffentlich für ihren Mut gelobt, die Stille zu brechen und gegen einen so prominenten Regisseur vorzugehen.
Gérard hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und beteuert seine Unschuld. Seine Anwältin, Isabelle Renault, betont, dass der Regisseur nicht die Möglichkeit hatte, auf die Beweise zuzugreifen, als er von der Polizei befragt wurde. Die Verteidigung fordert eine faire Behandlung des Falls und weist darauf hin, dass die Untersuchung erst am Anfang steht.
Die Staatsanwaltschaft hat Gérard vorläufig angeklagt und ihn angewiesen, sich einer psychologischen Behandlung zu unterziehen. Er darf keinen Kontakt zu den mutmaßlichen Opfern und Zeugen haben und ist vorübergehend seiner beruflichen Tätigkeit als Regisseur beraubt. Darüber hinaus wurde ihm eine Kaution von 30.000 Euro auferlegt.