Entführte Kämpfer und verlorene Schlachten: Der anhaltende Einfluss des Islamischen Staates

Ein Jahrzehnt nach der Erklärung eines Kalifats durch die Islamische Staatsgruppe ist sie besiegt, aber bleibt lebensgefährlich

Bagdad – Ein Jahrzehnt nachdem die militanten Islamischen Staaten große Teile des Irak und Syriens zu ihrem Kalifat erklärt haben, kontrollieren die Extremisten kein Land mehr, haben viele prominente Führer verloren und stehen größtenteils nicht mehr im Fokus der Weltmedien.

Dennoch rekrutiert die Gruppe weiterhin Mitglieder und übernimmt die Verantwortung für tödliche Angriffe weltweit, darunter lebensbedrohliche Operationen im Iran und in Russland, bei denen in diesem Jahr zahlreiche Tote zu beklagen waren. Ihre Schläferzellen in Syrien und dem Irak führen nach wie vor Angriffe gegen Regierungstruppen in beiden Ländern sowie gegen von den USA unterstützte syrische Kämpfer durch, während die irakische Regierung mit Washington über einen möglichen Abzug der US-Truppen verhandelt.

Die Gruppe, die einst Zehntausende Kämpfer und Unterstützer aus der ganzen Welt anzog, um in den Irak und nach Syrien zu kommen, regierte auf ihrem Höhepunkt ein Gebiet, das halb so groß wie das Vereinigte Königreich war und berüchtigt für ihre Brutalität. Sie enthaupteten Zivilisten, schlachteten in kurzer Zeit 1.700 gefangene irakische Soldaten ab und versklavten und vergewaltigten Tausende von Frauen aus der jazidischen Gemeinschaft, einer der ältesten religiösen Minderheiten des Iraks.

„Daesh bleibt eine Bedrohung für die internationale Sicherheit“, sagte US Army Generalmajor J.B. Vowell, der Kommandant der Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve, in Kommentaren, die an die Associated Press geschickt wurden. Daesh ist das arabisch Akronym für die Islamische Staatsgruppe.

„Wir halten unsere Intensität und Entschlossenheit aufrecht, um gegen jegliche Überreste von Gruppen zu kämpfen und zu zerstören, die die Ideologie von Daesh teilen“, so Vowell.