China erwägt, die Zölle für einige importierte Autos zu erhöhen, so eine bekannte Handelsgruppe, eine Maßnahme, die den Handelsaktionen der EU und der USA gegen chinesische Elektrofahrzeuge entgegenwirken würde. Laut einer Erklärung der China Chamber of Commerce to the EU (CCCEU) könnte China in Erwägung ziehen, vorübergehende Zollsätze für importierte Autos mit großvolumigen Motoren zu erhöhen. Die Gruppe mit Sitz in Brüssel bestätigte damit eine zuvor gemeldete Bedrohung durch den chinesischen Staatstabloid Global Times. Die Warnung kommt zu einer Zeit, in der Handelsbeziehungen zwischen China und den westlichen Mächten brüchig werden und sich in den kommenden Wochen voraussichtlich verschlechtern werden.
Die Europäische Union hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um chinesische Subventionen in verschiedenen Branchen anzugehen, die den europäischen Binnenmarkt verzerren. In dem prominentesten Fall wird erwartet, dass Brüssel eine Untersuchung über Subventionen im chinesischen Bereich der Elektrofahrzeuge bis zum 6. Juni abschließt, mit vorläufigen Zöllen, die Anfang Juli angewendet werden sollen. Peking hat angedeutet, dass es weder das eine noch das andere einfach hinnehmen wird. Am Sonntag kündigte das chinesische Handelsministerium eine Antidumping-Untersuchung von Importen des Chemikalienduo Polyoxymethylen aus den USA, der EU, Japan und Taiwan an.
Während die USA und China seit Jahren in einem Handelskrieg verwickelt sind, wird spekuliert, dass die EU kurz vor einem eigenen Konflikt mit Peking steht. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, versuchte am Dienstag, diese Aussicht herunterzuspielen, bestätigte jedoch, dass ihre harte Linie Bestand haben würde, sofern sie nach den Wahlen zum Europäischen Parlament im nächsten Monat eine weitere Amtszeit sichern würde. Sie betonte, dass die EU einen viel spezifischeren und maßgeschneiderten Ansatz verfolge als die USA, um auf chinesische Subventionen zu reagieren.