Indigenen Völkern in Taiwan gehört, trotz geringer Bekanntheit in Australien, eine über 5000-jährige Geschichte auf der Insel. Sie sind Teil der Austronesischen Sprachfamilie, zu der auch die australischen Torres-Strait-Inselbewohner gehören. Von Taiwan aus breiteten sich austronesische Völker über Teile Südostasiens bis hin zu entlegenen Inseln im Pazifik wie Hawaii, Neuseeland und Madagaskar aus. Diese historischen Verbindungen stellen eine bedeutende Basis für die Beziehungen zwischen Australien und Taiwan dar und reichen über die rein geopolitischen Aspekte hinaus.
Offiziell machen indigene Völker in Taiwan weniger als drei Prozent der Bevölkerung aus, jedoch gibt es einen beträchtlichen Anteil der Gesamtbevölkerung mit indigenen Wurzeln. Von den 16 offiziell anerkannten indigenen Stämmen kämpfen viele weitere Gruppen um Anerkennung. Die indigenen Völker Taiwans setzen sich seit Langem für politische, wirtschaftliche, kulturelle und sprachliche Rechte ein, sowie für Gleichberechtigung und Chancengleichheit.
Sowohl Australien als auch Taiwan sind entschlossen, die Versöhnung mit den indigenen Bevölkerungen voranzutreiben. Seit der Demokratisierung in den 1980er Jahren hat Taiwan erhebliche Fortschritte bezüglich des Schutzes und der Förderung indigener Rechte gemacht. Im Jahr 2016 entschuldigte sich die damals neu gewählte Präsidentin Tsai Ing-wen offiziell bei Taiwans indigenen Völkern im Namen der Regierung und gründete das Komitee für historische Gerechtigkeit und Übergangsjustiz, um vergangenes Unrecht anzuerkennen und historische Gerechtigkeit zu suchen. Der gewählte Präsident William Lai hat sich dazu bekannt, diese Politik fortzusetzen.
Zusätzlich zu den bereits bestehenden Schutzmaßnahmen für indigene Völker in Taiwan, beteiligen sich Australien und Taiwan an einer internationalen wirtschaftlichen und handelsbezogenen Zusammenarbeit mit indigenen Völkern. Diese Partnerschaft bietet eine Struktur für den Dialog, den Aufbau von Partnerschaften, die Erweiterung von Geschäftskontakten und die Erhöhung von Handels- und Investitionsmöglichkeiten für indigene Frauen und Jugendliche.
Darüber hinaus haben Bildungs- und Kunstprogramme die Verbindungen zwischen australischen und taiwanesischen indigenen Gemeinschaften gestärkt. Australien und Taiwan arbeiten auch mit anderen pazifischen Ländern zusammen, um das indigene Tourismus zu fördern. Diese Bemühungen tragen dazu bei, dass indigene Völker aus Australien, Taiwan und anderen Regionen stärker zusammenarbeiten und voneinander lernen können, um gemeinsame Ziele in Bezug auf Gerechtigkeit und Versöhnung voranzutreiben.
Die gemeinsamen Anstrengungen von Australien und Taiwan zeigen, wie indigene Völker einen integralen Bestandteil der Geschichte, Traditionen und Kulturen beider Länder darstellen. Durch den Austausch von Erfahrungen und Wissen können sie dazu beitragen, eine gerechtere und versöhnlichere Zukunft für alle Beteiligten zu gestalten und die Kluft zwischen indigenen und nicht-indigenen Gemeinschaften zu verringern.
