In einem tragischen Vorfall in Lahr, Baden-Württemberg, hat ein 83-jähriger Mann beim Rückwärtsfahren aus seiner Garage seine Ehefrau überrollt. Die 83-Jährige stand vermutlich hinter dem Auto und erlitt so schwere Verletzungen, dass sie noch vor Ort verstarb. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang Zeugen des Unfalls gebeten, sich zu melden, um den Hergang zu klären. Solche Unglücke werfen ein Licht auf die Gefahren, mit denen ältere Menschen im Straßenverkehr konfrontiert sind.

Eine Analyse der Unfallstatistik zeigt, dass ältere Menschen, obwohl sie insgesamt seltener in Verkehrsunfälle verwickelt sind, häufig die Hauptschuld tragen. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes waren 2023 über 65-Jährige in 68,1 % der Unfälle mit Personenschaden die Hauptverursachenden. Bei über 75-Jährigen lag dieser Wert sogar bei 76,7 %. Dies wirft Fragen zur Verkehrssicherheit älterer Autofahrer auf.

Zusammenhänge und Statistiken

Die Unfallursachen bei älteren Fahrern sind vielfältig. Oft kommt es zu Vorfahrtmissachtungen (20,9 % bei Senioren) und Fehlverhalten beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren (21,6 %). Insbesondere bei Unfällen mit Personen sind Senioren anfälliger für schwerwiegende Folgen. Im Jahr 2023 verunglückten 53.093 Menschen ab 65 Jahren, 1.071 von ihnen starben, was den hohen Anteil älterer Verkehrstoter verdeutlicht.

Für die Gesamtstatistik zeigt sich, dass ältere Menschen geringere Unfallquoten aufweisen, möglicherweise weil sie seltener zur Arbeit fahren und weniger individuelle Verkehrsmittel nutzen. Im Jahr 2021 waren 66.812 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen beteiligt, was 14,5 % aller Unfallbeteiligten ausmacht. Dennoch erleiden sie im Durchschnitt schwerere Unfallfolgen. Bei verunfallten älteren Menschen betrug die Rate schwerer Verletzungen 24,8 %, im Vergleich zu 15,7 % bei unter 65-Jährigen.

Sorge um Senioren im Straßenverkehr

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 65-Jähriger einen Verkehrsunfall nicht überlebt, liegt bei 1,9 % der Verunglückten, wohingegen dieser Wert bei unter 65-Jährigen nur bei 0,6 % liegt. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass ältere Menschen häufiger als ungeschützte Fußgänger am Verkehr teilnehmen. Sicherheit im Straßenverkehr sollte daher ein zentrales Anliegen für die Planung von Verkehrsmaßnahmen sein.

Die Tragödie in Lahr könnte als ein weiterer Weckruf für Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit von Senioren im Straßenverkehr gesehen werden. Die Polizei und Verkehrsexperten appellieren an alle Autofahrer, nicht nur auf die eigene Sicherheit zu achten, sondern auch umsichtiger im Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern zu sein.

ZVW berichtet, dass ein 83-Jähriger seine Frau überrollte. Die analoge Situation und Statistiken finden sich auch in Auto, Motor und Sport, während Destatis detailliertere Daten zu den Unfallursachen und -folgen bietet.