In Italien kam es zu einem brutal verlaufenden Vorfall, als etwa 50 vermummte Ultras von Udinese Calcio einen fahrenden Zug überfielen. Dies geschah nach einem spannenden Erstliga-Spiel am 2. Februar 2025, bei dem Udinese mit 3:2 gegen den FC Venedig gewonnen hatte. Der Zug transportierte zahlreiche Venedig-Fans und andere Reisende, als er in der Nähe der Basiliano-Station attackiert wurde. Dabei wurden mindestens elf Personen verletzt, einige davon schwer. Unter den Verletzten befanden sich auch zwei Polizisten, die während der Auseinandersetzungen Hilfe benötigten. Die Polizei verzeichnete zudem acht Festnahmen während des Vorfalls.
Die Aggression der Udinese-Ultras, die offenbar auch Unterstützung von Anhängern des österreichischen Klubs RB Salzburg erhielten, war als Racheaktion zu verstehen. Ein Vorfall, der am 30. Oktober stattfand, bei dem Venedig-Hooligans Udinese-Fans angriffen, hatte die Wogen hochgehen lassen. Um ihre Feindschaft zu demonstrieren, setzten die Ultras Rauchbomben ein und legten Feuer auf den Gleisen, um den Zug zu stoppen.
Schwere Auseinandersetzungen auf den Gleisen
Der Angriff wurde gegen 18:09 Uhr, kurz nach der Abfahrt des Zuges aus Udine, durchgeführt. Die Ultras riefen zur Notbremsung auf, indem sie sich auf die Gleise stürzten und den Zugfahrer zwangen, eine Vollbremsung zu machen. In diesem Moment gab es bereits aggressive Auseinandersetzungen, in denen Steine auf die Waggons geworfen wurden, während die Waggons mit den Venedig-Fans und etwa 130 weiteren Reisenden besetzt waren.
Die Situation eskalierte weiter, als sowohl Venezia-Fans als auch die Angreifer aus dem Zug strömten und eine heftige Schlägerei entbrannte. Diese Auseinandersetzung dauerte mehrere Minuten und forderte schwerere Verletzungen bei einem Venezianer und einem Österreicher, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, jedoch nicht in Lebensgefahr schwebten. Fünf Fans aus Salzburg und zwei aus Udinese erlitten ebenfalls Verletzungen, lehnten aber eine Behandlung im Krankenhaus ab.
Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und Reaktionen der Polizei
Die Sicherheitslage war bereits vor dem Spiel angespannt, da Venedig-Anhänger mit provokanten Bannern, die die Udinese-Ultras verspotteten, auf sich aufmerksam machten. Trotz umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen, unter anderem mit der Anwesenheit von Hunderten von Bereitschaftspolizisten, gelang es den Ultras, ihre gewalttätigen Pläne durchzuführen. Die Polizei war über die mögliche Infiltration von Salzburg-Ultras informiert und hatte zusätzliche Kräfte am Bahnhof Codroipo stationiert.
Der Zug konnte erst um 19:24 Uhr seine Reise nach Venedig fortsetzen, nach etwa eineinhalb Stunden Stillstand. Die Eingriffe der Sicherheitskräfte und der Polizeihubschrauber erwiesen sich als entscheidend, um die Angreifer zu vertreiben und die Situation zu beruhigen.
Dieser Vorfall verdeutlicht nicht nur die anhaltenden Spannungen zwischen rivalisierenden Fangruppen im italienischen Fußball, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit von Zügen abseits des fußballerischen Geschehens auf. In Anbetracht der gesellschaftlichen Dynamiken und der Rivalitäten im Fußballumfeld sind weitere Maßnahmen und Strategien zur Vermeidung solcher Krawalle notwendig.
Die Situation und die damit verbundenen Hintergründe können weiter eingesehen werden bei Tagesspiegel, Il Messaggero und in einer umfassenden Analyse auf Sportwiss.